Vladana (Montenegro) mit "Breathe" auf der Bühne. © eurovision.tv/EBU Foto: Nathan Reinds

Nach Rückkehr 2022: Montenegro sagt Teilnahme beim ESC 2023 ab

Stand: 14.10.2022 12:30 Uhr

Montenegro nimmt nicht am Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool teil. Das hat Montenegros Rundfunk RTCG bekanntgegeben. Grund sind - erneut - die hohen Kosten der Teilnahme.

Wie die öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft auf ihrer Webseite schreibt, sollen die knappen vorhandenen finanziellen Ressourcen vor allem für "laufende und geplante nationale Projekte sowie Organisations- und Programmreformen" eingesetzt werden. Deshalb könne man am kommenden ESC 2023 in Liverpool nicht teilnehmen. Montenegro ist eines der kleinsten Länder Europas - RTCG ist dementsprechend finanziell knapp aufgestellt.

Großbritannien (UK) zu teuer - und keine Sponsoren

Während bei früheren Absagen vor allem die Teilnahmegebühr als Grund genannt wurde, wird RTCG in diesem Jahr noch konkreter: "Zusätzlich zu den erheblichen Kosten für die Registrierungsgebühr sowie die Kosten für den Aufenthalt in Großbritannien sahen wir uns auch mit einem mangelnden Interesse von Sponsoren konfrontiert". Auch andere Länder - wie etwa Bulgarien - arbeiteten in der Vergangenheit schon mit Sponsoren zusammen, um die Teilnahme am Wettbewerb und die Reise dorthin zu finanzieren. Zuletzt trat Vladana 2022 in Turin für Montenegro an und wurde mit "Breathe" Vorletzte im Halbfinale. Zuvor schickte man keinen Act nach Rotterdam, weil der Sender mit dem Geld statt der ESC-Teilnahme fünf neue Autos finanzierte, mit denen die Mitarbeiter sicher durchs Land fahren und berichten sollten.

 

VIDEO: Montenegro - Vladana "Breathe" | Zweites Halbfinale (3 Min)

Montenegro: Nur zwei Mal im ESC-Finale

Der Sänger Knez auf der ESC-Bühne in Wien. © Andres Putting  / EBU Foto: Andres Putting
Der Sänger Knez ist bislang Montenegros erfolgreichster ESC-Teilnehmer.

Seit dem Jahr 2006 ist Montenegro unabhängig von Serbien. Doch während Serbien gleich beim ersten Versuch 2007 mit Marija Šerifović und "Molitva" den ESC gewinnen konnte, schied Montenegro im Halbfinale aus. Erst 2014 gelang Sergej Ćetković in Kopenhagen der Finaleinzug, ein Jahr später erreichte Knez in Wien Platz 13, das beste ESC-Ergebnis des Landes. Die zwei Finalsongs aus Montenegro waren eher klassische Balkan-Balladen. Montenegro brachte aber auch viele mutige und ungewöhnliche Songs zum ESC, die alle das Weiterkommen verpassten.

Weitere Informationen
Montenegro © EBU/dpa Foto:  Britta Pedersen

ESC-Land Montenegro: Teilnehmer, Ergebnisse und Infos

Mit der Unabhängigkeit 2006 entschied sich Montenegro auch zu einer separaten Teilnahme am ESC. Viermal trat das Land seither an. 2014 erreichte es zum ersten Mal das Finale. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Blue | ESC Update | 29.10.2022 | 19:05 Uhr

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