Amsterdam: Schlange stehen für die ESC-Teilnehmer
Das ESC-Fieber kam bereits gegen Mittag nach Amsterdam. Erste Fans von Eurovision in Concert stellten sich schon um 12 Uhr in die Schlange für das Konzert, das acht Stunden später beginnen sollte. Vielleicht aber auch, um bereits jetzt einen Blick auf einen der Kandidaten zu erhaschen? 28 von 41 Teilnehmern für den Eurovision Song Contest in Tel Aviv treten bei dieser ersten und größten ESC-Pre-Party auf - und nahmen sich am Nachmittag zweieinhalb Stunden Zeit für die Presse.
Ein Catwalk durch die Presse
Der Presseraum im ersten Stock der AFAS-Live-Halle im Südosten Amsterdams wurde durch einen abgesperrten Bereich in zwei Hälften geteilt. Hier durften die Kandidaten einen etwa 40 Meter langen Weg durch die Menge bis hin zur Bühne nehmen. Dort wurde dann noch ein Gruppenfoto gemacht. Es war wie ein roter Teppich für die Acts, die einzeln von Moderator Cornald Maas nach vorn gerufen wurden. Nur ohne Teppich. Manche liefen nur so an der Presse links und rechts von ihnen entlang - wie der Litauer Jurij Veklenko. Manche kosteten es richtig aus, so wie die S!sters aus Deutschland, die sich am meisten Zeit ließen. Besonders Carlotta schien den Weg zu genießen, sagte den Journalisten "Hi" und winkte freundlich in die Runde.
Norwegen und Island nicht vollständig
Auf der Bühne angekommen, ging die Fragerunde mit Moderator Maas los. KEiiNO aus Norwegen waren nur zu zweit. Fred Buljo, der den samischen Part in "Spirit In The Sky" singt, war noch nicht vor Ort. "Er ist ein spirituelles Wesen, wir wissen nie genau, wo er ist", erklärte Bandkollege Tom Hugo scherzhaft - am Abend beim Konzert sollten sie aber zu dritt sein. Die isländische Gruppe Hatari war auch nur zu zweit. Der dritte sei "in unserem Keller in Island" hieß es. Serhat, der für San Marino singt, wird gefragt, ob er seinen Song wirklich in nur fünf Minuten in den Straßen von Köln geschrieben habe. Der türkische Sänger, der bereits 2016 beim ESC antrat, bejahte: "Du kannst einen Song auch in zwei Minuten schreiben, wenn du das richtige Gefühl hast", sagte er.
S!sters sind gefragt
Alle Kandidaten hatten Tische, an denen die Journalisten zu ihnen kommen konnten. Wie die Fans vor der Tür, mussten auch die Journalisten drinnen meistens dafür Schlange stehen. Auch bei den S!sters war eine Menge los. Sie kamen etwas später an ihren Platz, weil sie mit als erste zum Soundcheck mussten. Immer wieder führten freiwillige Helfer des Konzertveranstalters die Künstler für kurze Zeit nach unten. Die S!sters gaben sich danach sehr sympathisch in den Interviews. Gleich zu Beginn etwa als sie voller Elan einen Satz auf Niederländisch für ein Kamerateam aufsagten. Ihr Nachmittag bestand aus Interviews, Fotos, und Aufsagern für Radiosender.
Lange Schlangen bei Schweiz und Niederlande
Der Platz war begrenzt. Als einer der 250 Journalisten musste man schon aufpassen, dass man sich nicht gegenseitig mit seinen Kameras und Stativen umrennt. Immer wieder sollen die Kandidaten etwas singen. Besonders durchdringend: Die Stimmen von D mol aus Montenegro, Tulia aus Polen und der S!sters. Etwas weniger los war etwa bei dem Georgier Oto Nemsadze und bei Anna Odobescu aus Moldau. Sie hatten auch mal Leerlauf an ihrem Tisch. Die Journalisten suchten sich die Favoriten. Lange Wartezeiten vor allem bei Luca Hänni aus der Schweiz und dem Niederländer Duncan Laurence. Die niederländische Delegation hatte sogar eine Liste erstellt, auf der sich die Journalisten eintragen mussten. Mit persönlichen Kontakten zur Delegation kam man aber noch dazwischen - so konnte auch eurovision.de noch ein Foto mit Duncan machen, auf dem er so jubeln sollte, als hätte er gewonnen. Am Ende, so schrieb der Niederländer bei Twitter, habe er 48 Interviews am Stück gemacht. Um 15:30 Uhr war Schluss - die Journalisten mussten raus. Einige von ihnen konnten dann doch nicht so viele Künstler interviewen, wie gewollt. Aber dafür konnten die Kandidaten dann am Abend auf der Bühne bei Eurovision in Concert die Frage nach ihrem Können beantworten.