Sechste Show: Oslo rückt näher
Im Viertelfinale von "Unser Star für Oslo" am 5. März 2010 mussten die verbliebenen fünf Kandidaten erstmals jeweils zwei Songs präsentieren. Am Ende des Abends endete der Traum vom ESC-Finale für Sharyhan Osman. Die Zuschauer warfen die Halbägypterin aus dem Rennen. Die 23-Jährige hatte zuerst "You've Got The Love" von Florence and the Machine und danach mit "Never Felt The Way" zum dritten Mal eine Eigenkomposition gesungen. Besonders der zweite Song kam bei der Jury gut an: "Am Times Square bauen sie um solche Songs ganze Musicals auf, das war sensationell", fand Jurorin Anke Engelke. Doch die Zuschauer sahen das anders.
Drei Frauen und ein Mann im Halbfinale
Für das Halbfinale qualifizierte sich dagegen das Küken unter den Rivalen: Die 18-jährige Jennifer Braun wählte als erstes Lied die Ballade "Soulmate" von Natasha Bedingfield und erntete viel Lob von der Jury. "Bei deinen anderen Songs war der Nervfaktor recht groß, aber heute hast du mir wirklich gut gefallen", sagte Anke Engelke. Ihr Co-Juror Adel Tawil wünschte sich von der Schülerin ein paar Ecken und Kanten mehr. Und die bekam er, denn mit "Nobody's Wife" von Anouk rockte Jennifer bei ihrem zweiten Auftritt des Abends die Bühne.
Auch die 21-jährige Kerstin Freking durfte weiter auf eine Reise nach Oslo hoffen. Sie präsentierte in zweifarbigen Strumpfhosen zunächst den Marit-Larsen-Hit "If A Song Could Get Me You". Adil Tawil war begeistert von der Studentin und auch Stefan Raab zeigte sich zufrieden mit der "putzigen" Darbietung. Als zweiten Song sang Kerstin "Somedays" von Regina Spektor.
Keine Angst vorm Ohrwurm
Als einziger Mann schaffte es der 20-jährige Christian Durstewitz ins Halbfinale. Der Sprung in die nächste Runde gelang ihm unter anderem mit dem schmusigen Song "Ochrasy" von Mando Diao. Raabs Fazit: "Ich würde mir keine Sorgen machen, wenn wir dich nach Oslo schicken würden." Mit seinem zweiten Auftritt stellte Christian seine zweite Eigenkomposition vor. Der Song "Stalker" treffe den richtigen Ton zwischen Rock und Pop, ohne banal zu sein, meinte Raab. "Du hast keine Angst, einen Ohrwurm zu machen", sagte Anke Engelke. Die 18-jährige Lena Meyer-Landrut überzeugte auf ganzer Linie mit "Neopolitan Dreams" von Lisa Mitchell und mit "Mouthwash" von Kate Nash. Raab gefiel vor allem, dass Lena "einfach anders als die anderen ist und sich auf der Bühne nicht immer ganz ernst nimmt". Das sahen die Zuschauer an den Fernsehschirmen ähnlich und wählten die Abiturientin ins Halbfinale.
Gelungene Kooperation
Zum ersten Mal gab es mit "Unser Star für Oslo" eine Kooperation von einem öffentlichen-rechtlichen und einem privaten Fernsehsender. NDR-Intendant Lutz Mamor zeigte sich nach der Show, die erstmals im Ersten ausgestrahlt wurde, zufrieden: "Ich habe persönlich dafür gekämpft, dass die Kooperation klappt. Und wenn man so viel Talent sieht und wie das präsentiert wird, freut man sich. Die vier, die weitergekommen sind, könnten alle nach Oslo fahren. Das ist Unterhaltung, die uns auch gut zu Gesicht steht." Am Viertelfinalabend gab es noch eine weitere Premiere bei "Unser Star für Oslo". Zum ersten Mal sangen nicht nur die Kandidaten, auch Adel Tawil verließ den Jurysessel und griff zum Mikrofon. Er sang den neuen Ich + Ich-Song "Einer von Zweien".
Moderiert wurde die Sendung wie immer von Sabine Heinrich und Matthias Opdenhövel. Die Entscheidung, wer das Halbfinale erreichte, lag auch diesmal allein bei den Zuschauern, die per Anruf oder SMS abstimmen konnten.