43 Länder beim ESC 2016 dabei
Es muss heftige eurovisionsdiplomatische Bemühungen neulich in Sofia beim Junior ESC gegeben haben. Bosnien-Herzegowina sowie Kroatien und Bulgarien sollten doch noch zu einer Zusage für den ESC in Stockholm bewegt werden. Und es hat sich gelohnt. Die European Broadcasting Union vermeldet, dass 43 Länder am 61. Eurovision Song Contest teilnehmen werden.
Das ist von der Anzahl her keine Rekordmarke, aber es sind ebenso viele wie zuletzt 2011 in Düsseldorf und 2008 in Belgrad. Der Tiefpunkt des - finanziell oder kulturpolitisch begründeten - Desinteresses war 2014 in Dänemark erreicht, als lediglich 37 Acts an den Start gingen.
Kosovo fehlt
Mit den Zusagen von Bosnien-Herzegowina und Kroatien, trotz starker finanzieller Probleme, sind die Länder des früheren Jugoslawiens erstmals seit 2012 wieder gemeinsam in einer ESC-Saison dabei - fast. Denn das Kosovo, das zu Serbien gehörte und vorher zu Jugoslawien, versteht sich seit Februar 2008 als unabhängig - ist aber über seinen Sender RTK noch nicht Mitglied der EBU.
Und Bulgarien, nun ja, die Leute vom Sender BNT in Sofia mussten einfach zur Teilnahme bequatscht werden. Die zierten sich ziemlich, war zu hören. Aber beim Junior ESC am vergangenen Wochenende hieß es seitens der EBU-Funktionäre nur kühl: Wer den Youngsters Gastgeber sein will, muss auch bei den Erwachsenen mitmischen.
Also: Auch die Bulgaren sind jetzt dabei, gut so. Es fehlen nächstes Jahr leider die Türkei, Portugal, ebenso wiederum Marokko und Tunesien. Sonst sind alle mit von der Partie, auch Russland und Ukraine. Australien wird sein Glück versuchen, muss sich diesmal aber erst über ein Semifinale für das Grand Final qualifizieren.
Auslosung im Januar
Das sind gute Nachrichten. Die 43 ist eine prima Zahl, um den ESC als das zu zeigen, was er ist: eine funktionierende gesamteuropäische Kulturveranstaltung.
Im Januar wird eine Auslosung die Besetzung der Semis bestimmen. Dabei wird berücksichtigt werden, dass Länder, die sich in den vergangenen Jahren besonders viele Punkte zugeschanzt haben, nicht im selben Halbfinale starten. Das soll verhindern, dass sie sich gegenseitig begünstigen können.
37 Länder wollen ins Finale der 26, sechs sind ja bereits gesetzt.