Saint Lu: "Ich bin nicht im Voraus nervös"
Du bist ein Band-Typ, hast immer deine Musiker dabei. In Hannover auch?
Saint Lu: Ja, auf jeden Fall! Wenn man meine Band sieht, wird man sofort verstehen, dass sie sehr große Charaktere sind. Die kommen auch aus aller Herren Länder: USA, Chile, Italien und Österreich. Die habe ich alle in Berlin getroffen. Darum: Berlin ist echt toll.
Gibt es ehemalige ESC-Acts, die du besonders toll findest?
Saint Lu: Voll keine Ahnung. Ich weiß nur, dass Anouk teilnehmen wird. Ich muss nach Malmö, ey!
Weil du Anouk treffen möchtest?
Saint Lu: Ja, die fand ich immer ultracool.
Was sind deine Erinnerungen an den Eurovision Song Contest der letzten Jahre?
Saint Lu: In Österreich gibt es Stermann und Grissemann auf FM4. Wenn man den Ton vom Fernseher aus- und ihre Sendung einschaltet, dann ist das total lustig. Das habe ich mir öfter angeschaut. Ich kann mich aber nicht mehr konkret an irgendwelche Artists erinnern - außer natürlich an Lena.
Wie hat dir Lena denn gefallen?
Saint Lu: Super, ich mag ihre Art. Sie ist total ehrlich. Und das interessiert mich am meisten an dieser Sache. Weil du zuerst vorher gefragt hast, ob ich mit meinem Genre Chancen habe. Ich glaube nicht, dass es bei Wettbewerben um Genres geht. Die Leute wollen spüren, dass das da echt ist. Sie wollen berührt werden. Ich meine, jeder will von Musik berührt werden. Das ist das Einzige, warum wir Musik hören in Wirklichkeit.
Gehst du es in dem Sinne ähnlich an, wie Lena - als ehrlicher Typ?
Saint Lu: Ich hab keine Ahnung, wie Lena das angegangen ist. Ich bin einfach ich. Das ist das Einzige, was ich machen kann. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich da jetzt nicht so verrückt machen will. Ich würde gerne so unberührt wie möglich da hingehen und einfach mit meiner Band ein schönes Ding auf die Bühne zaubern. Ich möchte nicht, dass es so einen Wettbewerbscharakter für mich bekommt, das würde ich schade finden. Denn ich weiß: Das, was ich wirklich erreicht will - die Leute zu berühren - würde darunter leiden.
Nun ist es aber eben auch genau das - ein riesiger Wettbewerb. In Malmö könnte es schwer werden, das auszublenden.
Saint Lu: Nein! Wirklich, meine besten Erfahrungen sind die, wenn ich reingehe und mein Ding mach. Dann ist es am geilsten. Es ist immer so gewesen. Ich muss als Künstler total bei mir sein, damit ich den Leuten überhaupt was geben kann. Wenn ich mit 80 Prozent meiner Gedanken nur bei dem Wettbewerb bin, verliere ich aus den Augen, dass es eigentlich um die Musik geht. Ich kann niemanden überraschen, wenn ich nicht mit den richtigen Gedanken bei der richtigen Sache bin.
- Teil 1: "Ich glaube das Genre spielt keine Rolle"
- Teil 2: "Jeder will von Musik berührt werden"