Zypern: Evdokia Kadi
Seit ihrer ersten Teilnahme 1981 suchen die Zyprioten nach der Erfolgsformel für den Grand Prix: Es wurde auf Englisch, Griechisch und sogar Französisch gesungen und interne Nominierungen wechselten sich munter mit öffentlichen Vorentscheiden ab. 2008 entschied sich das zypriotische Fernsehen, wieder auf die Zuschauer zu hören - sehr zur Freude von Evdokia Kadi.
Die Sängerin, 1981 in Zyperns Hauptstadt Nikosia geboren, war am 22. Februar mit fast einem Viertel aller Stimmen eindeutiger Favorit der Televoter. Die große Unterstützung der Fernsehzuschauer für ihren Song "Femme fatale" war allerdings auch dringend nötig, denn eine ebenfalls stimmberechtigte Jury liebäugelte mehr mit den englischen Popsongs der Kandidaten Marlain Angelidou und Nikolas Metaxas. Doch am Ende behauptete sich Evdokia Kadi knapp vor Metaxas.
Was ist Laikó?
Der Titel "Femme fatale" ließ zunächst vermuten, dass Evdokia Kadi wie ihre Vorgängerin Evridiki mit einem französischen Lied zum Contest fährt. Dieser Irrtum wird durch den Klang einer Bouzouki aber bereits im Intro aufgeklärt. Die zypriotischen Fernsehzuschauer haben sich beim Vorentscheid auf ihre griechische Kultur besonnen und sich spontan in einen rhythmischen Laikó verliebt - der modernen Version volkstümlicher griechischer Musik. Obwohl der Begriff bei uns weitgehend unbekannt ist, dürfte jeder Besucher eines griechischen Restaurants eine ungefähre Vorstellung davon haben, wie ein Laikó klingt.
Mit Evdokia Kadi trat eine Sängerin in Belgrad an, die diesen Sound perfekt verkörpert. Ihre musikalische Karriere begann 2001 in einem verrauchten Studentenclub der Universität Zypern in Nikosia und zu den kleinen Bühnen und Clubs ist sie im Laufe ihrer Karriere immer wieder zurückgekehrt. Auf der internationalen Bühne war Kadi weniger erfolgreich. Im zweiten Semifinale am 22. Mai in Belgrad schied Zypern aus.