Malta: Julie & Ludwig

Überrschung beim Maltesischen Kandidaten: Nachdem kein Geringerer als Ralph Siegel mit seiner Komposition nur auf dem fünften Platz landete, entschloss sich "Mr. Grand Prix" kurzerhand den Siegertitel zu produzieren - und den sangen Julie & Ludwig. Sie wollten beim Eurovision Song Contest 2004 das Ansehen maltesischer Liedermacherkunst wieder herstellen. Dazu hatten sie guten Grund. Die Mittelmeerinsel hatte unter der Schmach des vorletzten Platzes durch Lynn Chricops "To Dream Again" im Jahr davor gelitten und wollte nun wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpfen. Etwa an das Jahr 2002, als Ira Losco mit ihrem Beitrag "7th Wonder" den zweiten Platz belegte.

Pop meets Klassik

Die Voraussetzungen waren nicht schlecht. Der Titel von Julie & Ludwig stammte aus der Feder von Phillip Vela und Gerard James Borg, die auch Loscos Titel komponiert haben. Auffällig an dem Pop-Song waren die klassischen Einlagen Ludwigs. Beim maltesischen Vorentscheid erhielt der Siegertitel von den Mitgliedern der Jury nur die zweithöchste Stimmenanzahl. Doch die Gunst der Zuschauer gab den entscheidenden Ausschlag für Julie & Ludwig, die beim Vorentscheid 2003 den vierten Platz erreichten. Mit 139 Punkten belegten sie am Ende den ersten Platz vor Olivia Lewis, die für "Take A Look" 134 Zähler erhielt. Das Geschwister-Duo Ali & Lis, von Ralph Siegel ins Rennen geschickt, bekam 106 Punkte.

Julie & Ludwig sind in Maltas Musikszene bekannte Gesichter. Beide haben bereits in zahlreichen Musicals gesungen. Gleichzeitig haben sie an der Universität von Malta Soziologie (Julie), und Erziehungswissenschaften (Ludwig) studiert. In Istanbul meisterten die beiden souverän die Hürde des Halbfinales, um im Finale auf einem Platz im Mittelfeld (Platz 12) zu kommen.