"ESC hat neue Türen geöffnet"
Das Abenteuer ESC in Kopenhagen liegt ein knappes halbes Jahr zurück: Für Elaiza hat es seither kaum Zeit zur Ruhe, schon gar nicht für ausführliche Ferien gegeben. Wir sprechen Ela, die Sängerin der Band, in ihrer saarländischen Heimat. Letzte Vorbereitungen für die anstehende Tour. Ela Steinmetz klingt ausgesprochen zufrieden, sie lacht während unseres Gesprächs, wie man es von ihr schon vom Vorentscheid in Köln und aus Kopenhagen kennt - höchst lebendig und in aufgeräumtester Laune.
Wie geht es ihr und ihren Bandkolleginnen? "Glänzend", sagt sie. "Uns hat der Eurovision Song Contest Türen geöffnet und durch die gehen wir seit Kopenhagen mit bester Laune hindurch." Aus der Perspektive von heute mit Blick auf die Tage von Kopenhagen - wie war es? "Eine großartige Erfahrung. Wir haben musiziert, haben andere Musiker aus anderen Ländern kennengelernt. Ohne den ESC hätten wir das definitiv nicht erleben können." Und fügt an: "Vor einem Jahr war unser Leben auch nicht schlecht, aber damals" - ja, sie sagt "damals", als läge das, was sie beschreibt, schon Jahrzehnte zurück - "haben wir mit nichts gerechnet. Nicht mit dem Auftritt für die Wildcard in Hamburg, nicht damit, dass wir dann in Köln dabei sein können und dass wir dort auch gewinnen und nach Kopenhagen fahren. Es war und es ist ein Traum."
"Is It Right?" wird zum Glückslied
Haben sie nicht alle drei mal Ferien gemacht? "Nein, ein paar Tage frei gemacht, ja, das war möglich. Aber wir hatten ja Termine. Im In- und auch im Ausland. Wir waren in Polen, der Heimat meiner Eltern, und waren in Shows. Unser Lied kam dort bestens an." Aber mal ehrlich: Können sie überhaupt noch "Is It Right?" singen - hat man es nicht als Band mal satt, es immer wieder anzustimmen? "Oh, nein", sagt Ela, "nicht die Spur. Es ist doch unser Glückslied. Damit kam der große Erfolg. Wir werden garantiert nicht müde, es dem Publikum vorzuspielen." Und, wiederum mit dem Blick zum Mai zurück: War der 18. Platz nicht auch ein wenig enttäuschend? "Jeder, der an einem Wettbewerb teilnimmt, will so gut es geht abschneiden. Wir wurden Achtzehnter. Aber das war kein Schaden, denn wir sind vor einem Millionenpublikum bekannt geworden."
Männliche Unterstützung auf Tour
Die Pläne von Elaiza sind fest umrissen, zunächst geht es auf Tour. Neu wird sein, dass die drei Musikerinnen, neben Ela sind das Natalie Plöger am Kontrabass und Yvonne Grünwald am Akkordeon, Verstärkung bekommen: "Wir haben jetzt drei tolle Jungs, die uns begleiten und supporten, damit wir uns noch ein bisschen mehr austoben können", erklärt Ela.
Generell gilt für sie und ihre Band: "Wir wollen weiter hart arbeiten und zeigen, dass Popmusik auch anders klingen kann." Den Sommer über, neben all den Reisen, haben sie neue Songs geschrieben. Am 9. Oktober geht die Clubtour in Köln los. Ja, es hat sich in der Tat viel für das Trio verändert: "So wie vorher ist es nicht mehr“, sagt Ela. "Wir haben ja über Nacht ganz viel Gehör bekommen."
Ela lebt nach wie vor im Saarland, in Schiffweiler. Verbringen die drei Musikerinnen nicht manchmal auch bewusst Zeit ohne einander? "Wir verstehen uns so gut, das hat sich überhaupt nicht verändert", sagt sie. "Klar, wir streiten auch mal, aber das ist aus der Sache heraus, das ist nicht persönlich. Wir arbeiten an dem, was Elaiza ist. Das macht wahnsinnigen Spaß."