Freaky Fortune feat. Risky Kidd wird für Griechenland beim ESC 2014 in Kopenhagen antreten. © MAD TV
Freaky Fortune feat. Risky Kidd
"Rise Up", 2014 in Kopenhagen (Finale) (20. Platz, 35 Punkte)
Stand: 11.05.2014 03:57 Uhr

Griechenland: Freaky Fortune feat. Risky Kidd

von Michael Hess und Anja Kelber

Für die Griechen stand die ESC-Teilnahme diesmal auf der Kippe. Dann aber wollten sie hoch hinaus: "Rise Up" heißt der Technopop-Song von Freaky Fortune feat. Risky Kidd.

Am Anfang steht ein Trauermarsch. "Rise Up", der diesjährige griechische Beitrag zum Eurovision Song Contest, beginnt in einer den Griechen zurzeit wohlbekannten Stimmung. Noch immer steht das Land unter dem Spardiktat der EU, und selbst eine Teilnahme am ESC schien lange Zeit unklar. Im Juni 2013 war das griechische Staatsfernsehen ERT im Zuge der Einsparungen kurzerhand geschlossen worden. Damit erlosch auch die griechische Mitgliedschaft in der EBU, der Europäischen Rundfunkunion. Erst im November wurde seitens der EBU eine ESC-Teilnahme Griechenlands bestätigt.

40 Jahre dabei

Große Aufregung also um das Jubiläum. Seit 1974 nämlich ist die Mittelmeerrepublik beim großen europäischen Liederwettstreit dabei. Gründe für Absagen gab es dabei jedoch immer wieder - gerade in der Anfangszeit. Einmal, 1975, wollte man nicht kommen, weil die Türkei auch teilnahm. Sieben Jahre später befand die damalige griechische Kulturministerin Melina Mercouri, selbst Sängerin, der ESC sei es nicht wert, dass man an ihm teilnehme. Doch diese Zeiten sind, Zeus sei Dank, längst vorbei.

VIDEO: Griechenland/Freaky Fortune feat. Risky Kidd: "Rise Up" (3 Min)

Prophezeiungen und Schnapsideen

Inzwischen sind die Griechen stolz dabei zu sein - bescherte ihnen gerade die jüngere Vergangenheit einige Erfolge: 2004 wurde das Land Dritter, ein Jahr später dank Helena Paparizous prophetischer Gabe ("My Number One") gar Erster. Seitdem läuft es für die Hellenen rund wie ein Diskus, Top-Ten-Platzierungen sind die Regel, und selbst Schnapsideen wie das letztjährige "Alcohol Is Free" von Koza Mostra & Agathonas Iakovidis kamen gut an: Platz sechs.

Aufrüttelnde Technohymne

"Rise Up!", das so traurig beginnende Lied, entwickelt sich nach einigen Sekunden zu einer schmissigen und vor allem aufrüttelnden Technohymne mit deftigen Balkan-Beats und Electro-Swing-Anleihen. Freaky Fortune feat. Risky Kidd konnten sich bei dem vom neuen Staatsfernsehen NERIT und dem Privatsender Mad TV ausgetragenen Vorentscheid durchsetzen. Der Internetgemeinde wurde das junge Popduo um Sänger Nicolas Raptakis und den Produzenten Theofilos Pouzbouris bekannt, als es einen Cover-Contest des berühmten US-Bloggers Perez Hilton gewann. Danach veröffentlichten die beiden einige Singles und fuhren, begleitet vom Rapper Risky Kidd, nach Kopenhagen. Heraus kam der 20. Platz.

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Saki Rouvas (Montage) © fotolia

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 10.05.2014 | 21:00 Uhr

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