Kopenhagen - eine Stadt für Genießer
Die ESC-Familie trifft sich im Mai zum dritten Mal in Kopenhagen - schon 1964 und 2001 fand der Eurovision Song Contest hier statt. Wieder einmal können die Dänen also beweisen: Plündernde und raubende Wikinger waren gestern - heute ist dänische Gastfreundschaft angesagt.
Direkt im Zentrum der Hauptstadt steht der Rathausturm. Er ist hervorragend geeignet, um sich einen ersten Überblick über Kopenhagen zu verschaffen: Wer die 300 Stufen hinaufsteigt, kann einige der Sehenswürdigkeiten praktisch mit einem Schlag abhaken. Da die Stadt mit den knapp 560.000 Einwohnern aber nicht allzu groß ist, kann man sich einige auch durchaus aus der Nähe angucken. Das Tivoli ist ohnehin nur wenige Gehminuten vom Rathaus entfernt und einer der ältesten Freizeitparks weltweit. Keine Angst, die Fahrgeschäfte werden regelmäßig gewartet, die Sicherheitsstandards sind also nicht wie im Jahr 1843.
Träumen vom Leben an Land
Die bekannteste Sehenswürdigkeit Kopenhagens ist die kleine Meerjungfrau oder wie der Däne sagt: den lille havfrue. Wie die Bremer Stadtmusikanten entstammt sie einem Märchen, nämlich dem von Hans Christian Andersen geschriebenen "Die kleine Meerjungfrau", in dem eine unglückliche Nixe vom Leben an Land träumt. Die junge oder eher jung gebliebene Dame - 2013 feierte sie ihren 100. Geburtstag - hat aber noch etwas mit den Stadtmusikanten gemein: Wer eine große Statue erwartet, könnte enttäuscht werden. Wessen Erwartungen diesbezüglich schon einmal von den Bremer Stadtmusikanten unerfüllt blieben, geht also gut vorbereitet auf die Suche.
Hasch und Fahrradfahren
Eine Besonderheit in Kopenhagen ist die Freistadt Christiania. Sie wurde 1971 gegründet, als Hausbesetzer ein Loch in den Zaun zu den verlassenen Militärbaracken in der Bådsmandsgade schnitten. Schnell wurde das Gebiet als "Pusher Street" bekannt, wo man ohne Schwierigkeiten Hasch kaufen konnte. Aber nicht nur Drogen gibt es hier, hier kommen auch das "Christiania Bike" her, ein Lastenfahrrad, mit dem man größeres Gepäck oder auch Kinder transportieren kann. 1984 wurde es erfunden, weil Autos in Christiania verboten waren. Aber auch im Rest Kopenhagens ist Radfahren übrigens sehr beliebt. 52 Prozent der Einwohner radeln täglich zur Schule oder Arbeit, egal bei welchem Wetter. In Kopenhagen gehört Radfahren so sehr zum Lebensstil, dass es sogar einen Fahrradblog gibt, mit Porträts trendiger Radfahrer und den neuesten Fahrrad-Schick. Auch zum ESC präsentiert sich Kopenhagen als grüne Stadt.
Design-Klassiker aus dem hohen Norden
Apropos schick, Dänemark ist auch bekannt für Design, das vor allem schlicht und funktional, aber immer mit dem gewissen Extra ist. Große Namen wie Arne Jacobsen oder Marken wie Bang & Olufsen, Royal Copenhagen oder Stelton kommen von hier. Für Mode aus Kopenhagen gilt ebenfalls, dass sie schlicht und schick ist. Zwei Mal im Jahr findet in der Stadt Skandinaviens größtes Modeereignis statt, die Copenhagen Fashion Week.
Königliche Mahlzeiten und ein Königshaus
Schlicht sind auch die kulinarischen Highlights Dänemarks. Die Klassiker sind sicher Smørrebrød (also geschmierte Brote), Hot Dogs und Aquavit. Darüber hinaus gibt es alles, was die nordische Speisekammer zu bieten hat: viel Gemüse, Fisch aus heimischen Gewässern und geräucherte Fisch- und Fleischwaren. Daraus lassen sich auch durchaus edle Mahlzeiten kochen: In Kopenhagen sind 15 Michelin-Sterne versammelt, mehr als in irgendeiner andere skandinavischen Stadt. Und außerdem ist dort die älteste Monarchie der Welt zu Hause. Wenn die Flagge am Schloss Amalienborg gehisst ist, heißt das: die Königin ist zu Hause. Und wenn irgendjemand aus der Königsfamilie Geburtstag hat, flattern sogar an den Bussen kleine Fähnchen. Im Mai gesellen sich dann noch einige Fähnchen dazu - die aller ESC-Länder nämlich.