1964: Grand Prix Eurovision in Kopenhagen
"Nieder mit Franco, nieder mit Salazar!" Vom Zwischenrufer, der 1964 im Kopenhagener Tivoli auf die Bühne stürmte, bekam das Fernsehpublikum nichts mit.
Der Grand Prix als prominentes Musikereignis diente im Jahr 1964 verschiedenen Gruppen als politische Plattform: Schweden nahm in Kopenhagen wegen eines Künstlerstreiks nicht teil und die Teilnahme der Diktaturen Spanien und Portugal sorgte für Proteste vor und im Konzertsaal. Einem Mann gelang es, während des Wettbewerbs auf die Bühne zu laufen und politische Parolen zu rufen. Die Zuschauer vor dem Fernseher bekamen davon jedoch so gut wie nichts mit.
Überlegene Siegerin wurde die 16-jährige Italienerin Gigiola Cinquetti aus Verona mit "Non ho l’età (per amarti)", auf Deutsch: "Ich bin noch zu jung, um dich zu lieben". Der deutsche Beitrag "Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne" mit der aus Bulgarien stammenden Nora Nova fand keine Gnade vor den Juroren und erhielt null Punkte.
Anders dagegen der Vertreter Österreichs: Udo Jürgens schaffte bei seiner ersten Teilnahme an der Eurovision mit "Warum nur, warum?" einen sechsten Rang. Zwei weitere Male sollte er beim Song Contest antreten und jedes Mal besser abschneiden. 1966 trug er mit "Merci Chérie" schließlich den Sieg davon.