Ellen ten Damme
Ellen ten Damme ist alles andere als eine Anfängerin im Musikgeschäft. Durch zahlreiche Auftritte in Konzerten ihres Mentors Udo Lindenberg hat sich die Niederländerin in den Printmedien bereits einen unzweifelhaften Ruf erarbeitet: Von "sexy Rockröhre", über "singendes Power-Paket" bis zu "Königin der Bitches" reichen die Schwärmereien von taz, Welt und Frankfurter Rundschau.
Die Sängerin ist aber mehr als Projektionsfläche für fabulierende Musikredakteure. Ellen ten Damme verfügt nicht nur über ein ansprechendes Äußeres und eine laszive Stimme, sondern spielt Geige und Klavier ¿ gelernt hat sie ihr Handwerk an der Amsterdamer Kleinkunstakademie. Bisheriger Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens war 2001 ihr Album "I Am Here". Die 37-Jährige ist sichtlich stolz auf ihr Werk: "Meine Musik, mein Text, meine Stimme, meine Party", erklärt sie auf ihrer Internet-Seite.
Auf Leinwand und Bühne zu Hause
Ellen ten Damme hat aber noch eine zweite Leidenschaft: die Schauspielerei. Noch während der Zeit auf der Musikakademie 1991 übernahm sie ihre erste Hauptrolle in dem preisgekrönten niederländischen Film "De Tranen van Maria Machita" des Regisseurs Paul Ruven. Die Kinoerfolge "Die Musterknaben" (1996), "Bang Boom Bang" (1999) und der Tatort "Filmriss" vom RBB (2002) machten ten Damme in Deutschland bekannt.
Für den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest am 12. März in Berlin verließ sich die Niederländerin nicht auf ihre eigenen Songwriter-Qualitäten. Ihr Titel "Plattgeliebt" stammt aus der Feder von Udo Lindenberg - ein Antikriegslied, das Ten Damme als "ernst und doch humorvoll und auch ein bisschen sexy" bezeichnete. Textlich trägt es unverkennbar die Spuren von Altmeister Udo: "Hey Schwestern, nehmt euch wieder mal vor: Make love, not war!" Speziell für den Vorentscheid waren Titel und Text leicht entschärft worden.
Doch Ellen Ten Damme enttäuschte beim Vorentscheid ihre Fans nicht: In Berlin rutschte ihr der Refrain in seiner alten Version heraus, statt "Plattgeliebt" sang ten Damme "Plattgef***" ¿ ein fast vorhersehbares Malheur. Als ehemalige Kunstturnerin zeigte die Sängerin auf der Bühne ansonsten vollen Körpereinsatz und legte sogar einen Handstand auf Parkett. Für den Sieg sollte es am Ende aber trotzdem nicht reichen.