Die Gruppe Go_A auf der ESC Bühne in Rotterdam beim ersten Halbfinale. © eurovision.tv Foto: Andres Putting
Go_A
"Shum", 2021 in Rotterdam (Finale) (5. Platz, 364 Punkte, davon 97 Jurypunkte)
"Solovey", 2020 in Rotterdam (1. Halbfinale)
Stand: 23.05.2021 04:01 Uhr

Ukrainer Go_A erwecken den Frühling

Kurz nachdem der ESC 2020 Corona-bedingt abgesagt wurde, war klar: Der ukrainische Sender wollte an seinem Act Go_A für 2021 festhalten.

2020 wäre die Band um Sängerin Kateryna Pawlenko mit "Solovey" ("Nachtigall") angetreten, einer Romeo-und-Julia-Geschichte über eine verbotene Liebesnacht. 2021 hatten sie den Titel "Shum" ("Lärm") in ihrem ESC-Gepäck. Nach eigener Aussage wollen Go_A mit "Shum" den Frühling erwecken und das Aufwachen aller Lebewesen nach dem Winter beschleunigen. Die im März neuveröffentlichte Version des Songs unterscheidet sich deutlich vom ursprünglich ausgewählten Lied. Die Ursprungsversion war für den ESC eine Minute zu lang und hatte zu viele Anleihen an traditionelle ukrainische Volkslieder, was beim ESC ebenfalls gegen die Regeln ist. Mit der neuen Version von "Shum" sind Go_A nun ins Finale eingezogen. Dort belegten sie einen guten fünften Platz.

VIDEO: Ukraine: Go_A - "Shum" (3 Min)

Go_A verbinden Folklore und Elektro-Pop

Die vier Bandmitglieder der ukrainische Gruppe Go_A sind dunkel gekleidet und schauen in die Kamera. © UAPBC
Go_A kommen aus Kiew und verbinden Ethno-Klänge mit elektronischer Musik.

Der Bandname Go_A bedeutet so viel wie "zurück zu den Wurzeln". Zur Gruppe gehören Sängerin Kateryna Pawlenko, Multinstrumentalist Taras Schewtschenko, Flötist Igor Didenschuk und Gitarrist John Hryhoryak. Die Folktronic-Band ist in Kiew beheimatet und besteht seit 2012, sie verbindet Ethno-Klänge mit elektronischer Musik. Die Mitglieder haben bereits in verschiedenen Genres Erfahrungen gesammelt - sei es im Hardrock oder im Rap. Darüber hinaus besitzen alle vier ein hohes Maß an Musikalität, allein Igor Didenschuk spielt mehr als 30 Instrumente. Dazu gehört unter anderem die Sopilka, eine Kernspaltflöte, die schon mit wenig Luft Töne erzeugen kann.

Schreigesang: Typisches Element osteuropäischer Volksmusik

Go-A mit Sängerin Kateryna Pawlenko vertreten die Ukraine beim Eurovision Song Contest in Rotterdam. © UAPBC Foto: Anastasiia Mantach
Selbstbewusst präsentiert Kateryna Pawlenko von Go_A den typisch osteuropäischen Schreigesang.

Flöten- und Zwitschertöne, rhythmische Trommelklänge, moderne Beats und der sogenannte weiße Gesang von Kateryna Pawlenko ergeben eine ungewöhnliche musikalische Mixtur. Der Schreigesang ist typisch für die Volksmusik in osteuropäischen Ländern wie der Ukraine, Bulgarien oder Polen. 2019 fiel bereits die polnische Band Tulia in Tel Aviv damit auf, doch mit den ungewohnten - und für westeuropäische Ohren sogar anstrengenden - Tönen war für sie im Halbfinale Schluss.

Fans auch in Israel

Vier Jahre nach der Bandgründung veröffentlichen Go_A 2016 ihr Debütalbum "Go To The Sound". Im selben Jahr entscheiden sie den Wettbewerb "The Best Track in Ukraine" für sich. Ihre Musik findet besonders in den angrenzenden Nachbarländern Anklang - von Polen, über Weißrussland bis in die Slowakei. Hier schafft es ihr Titel "Vesnianka" im Frühjahr 2019 bis in die Top Ten der iTunes Dance-Charts. Aber auch in Israel ist der Name Go_A längst sehr bekannt.

Weitere Informationen
Ergebnis Ukraine © NDR

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Dieses Thema im Programm:

ONE | 18.05.2021 | 21:00 Uhr

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