Miki feiert Fiesta in Tel Aviv
Sympathisch, immer mit einem Lächeln auf den Lippen: Spaniens ESC-Kandidat Miki eroberte mit seinem sonnigen Gemüt und dem Gute-Laune-Song "La venda" (Die Augenbinde) die Herzen vieler Fans. Der rhythmische Merengue-Titel hat das Zeug zum Sommerhit. Er sei von Grund auf optimistisch, leidenschaftlich und besitze viel Willenskraft, sagte Miki über sich selbst. Er wisse, nach einem Tief komme auch wieder ein Hoch. Und das mache ihn glücklich. Dem 23-Jährigen sei außerdem wichtig, authentisch zu bleiben - auch auf der Bühne. Sein Motto für Tel Aviv: eine große Fiesta feiern. Die blieb für die Spanier aber aus. Miki landete beim Finale am 18. Mai mit nur wenigen Punkten auf dem 22. Platz (von 26.).
Vom Straßenmusiker zum ESC-Kandidaten
Miki Núñez Pozo kommt am 6. Januar 1996 im katalonischen Terrassa zur Welt. Als Junge liebt er Tortillas und Patatas mit Mayonnaise. Die Folge: Er ist übergewichtig. Dann fängt Miki an, Sport zu treiben und gesund zu essen. Heute ist der 23-Jährige ein richtiges Energiebündel, das eine Reihe von Ausbildungen vorweisen kann. An der Universität Barcelona hat er auf Lehramt für die Grundschule studiert, darüber hinaus belegt er Kurse für Management in London und Los Angeles. Miki spielt außerdem Gitarre und Klavier. Seine Eltern haben ihn auf seinem musikalischen Weg immer unterstützt. Mit Schulfreunden gründet er die Band Dalton Bang, ihre Musik trägt ebenso katalanische Einflüsse wie Soul-, Ska- und Latin-Pop-Inspirationen. Die Spezialität der sechsköpfigen Gruppe ist Straßenmusik,
ESC-Song "La venda" soll "ganz groß klingen"
"La venda" stammt aus der Feder von Adrià Salas. Nach dem spanischen Vorentscheid ist der Song noch einmal instrumental überarbeitet worden. Miki verspricht für Tel Aviv einen "grandiosen" Auftritt. Bei der Choreografie wolle er ganz natürlich rüberkommen, er selbst bleiben. Was die Musik angeht, "wollen wir groß klingen, nicht nur nach Trompeten und Saxofonen." Es gebe eine "Explosion, von Bewegungen und Farben". Und die Zuschauer werden sprachlos sein, so der 23-Jährige weiter.
Televoter schicken Miki nach Tel Aviv
Nachdem Amaia und Alfred im Vorjahr in Lissabon einen echten Hype in Spanien losgetreten hatten, sollte der iberische ESC-Kandidat 2019 ebenfalls im Rahmen von "Operación Triunfo" gewählt werden. In diesem Jahr durften sich zehn der insgesamt 18 Casting-Teilnehmer bei der anschließenden "Gala OT a Eurovisión" um das Ticket nach Tel Aviv bewerben. Mit "La venda" kann sich Miki stimmsicher und gegen sämtliche Kandidaten durchsetzen, die in der Castingshow "Operación Triunfo" noch vor dem 23-jährigen Katalanen gelegen hatten. Die Abstimmungsmacht lag - wie schon im Vorjahr - ausschließlich bei den Zuschauern. Die Televoter wählten mit 34 Prozent den sympathischsten Interpreten und den eingängigsten Song des Abends.
Spanien braucht ein ESC-Erfolgserlebnis
Spanien hat beim Eurovision Song Contest zuletzt nur wenig überzeugt. Der letzte Top-Ten-Platz liegt bereits fünf Jahre zurück, 2014 landet Ruth Lorenzo in Kopenhagen auf Platz zehn. In den Folgejahren bewegen sich die Ergebnisse jenseits von Platz 20. 2018 treten Alfred und Amaia als süßes Pärchen mit viel Enthusiasmus und dem Schmachtfetzen "Tu Canción" in Portugal an, doch auch diesmal reicht es schließlich nur zu einem enttäuschenden 23. Platz.