Zoë Më singt über eine Reise zu mehr Menschlichkeit
Der Schweizer Sender SRG SRR hat bekannt gegeben, dass die gebürtige Basler Sängerin Zoë Më das Gastgeberland beim Eurovision Song Contest 2025 vertritt. Ihr ESC-Song heißt "Voyage".
Mit ihrem Chanson "Voyage" lädt Zoë Më "auf eine Reise zu mehr Menschlichkeit ein", wie sie gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sagt. Der Beitrag sei auch eine Antwort auf Mobbing und Negativität, zum Beispiel auf Social Media. Und so klingt "Voyage" tatsächlich ganz anders als die oftmals harte Realität in den sozialen Netzwerken: zart und zerbrechlich. Ein bittersüßer, märchenhafter Chanson, gesungen von der 1,80 Meter großen Zoë Më, die sich selbst als "kleine Fee" bezeichnet. Welch ein Kontrast.
Die Liebe zur französischen Sprache prägt ihre Musik
Zoë Më kommt als Zoë Anina Kressler am 6. Oktober 2000 in Basel zur Welt, nur einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt. Als Kind lebt Zoë Më sechs Jahre in der Nähe von Heidelberg, bis die Familie 2009 zurückgeht und im zweisprachigen Kanton Fribourg lebt. Bereits im Alter von zehn Jahren beginnt sie, eigene Lieder zu schreiben, bald schon prägt ihre Liebe zur französischen Sprache ihre Musik. Die kleine Zoë malt gerne und liebt Märchen. In der Schule ist es mit der Leichtigkeit vorbei, Zoë erlebt wie so viele andere Mobbing. Trotz der negativen Erfahrungen bleibt sie der Schule treu und lässt sich zur Oberstufenlehrerin ausbilden.
Ausflug in die elektronische Musik als Rue More
Doch Musik bleibt Zoë Më's Leidenschaft: 2024 wird sie mit den Preisen "SRF 3 Best Talent" und "RTS Artiste Radar" ausgezeichnet. Ihre zweisprachige EP "Dorienne Gris" führt zu Auftritten bei renommierten Festivals, darunter dem Montreux Jazz Festival und Luzern Live. Unter dem Pseudonym Rue More macht die Sängerin auch elektronische Musik, so kann sie in andere klangliche Welten eintauchen.
Zoë Më baut musikalische Brücken zwischen Sprache und Kultur
Zoë Më geht es darum, bei allen Aspekten des Lebens genau hinzuschauen - sowohl in den schönen als auch in den weniger guten Momenten. Das spielt sich auch in ihrem Künstlernamen wider: Zoë bedeutet im Griechischen so viel wie "das Leben"; Më heißt auf Japanisch "das Auge". In ihren musikalischen Geschichten baut Zoë Më musikalische Brücken zwischen Sprach- und Kulturgrenzen. "Keine wechselt so schnell innerhalb eines Songs die Sprache wie Zoë Më", schreibt das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) über die Künstlerin.
Zoë Më: "Für mich sind Menschen wie Blumen"
Ihren ESC-Song "Voyage", für den Emily Middlemas, Tom Oehler ("The Code") und Zoë Më verantwortlich zeichnen, singt sie komplett auf Französisch. "Les fleurs sont plus belles quand tu les arroses", heißt es im Liedtext. Übersetzt: "Blumen sind schöner, wenn du sie gießt", statt sie abzuschneiden. "Für mich sind Menschen wie Blumen", führt die 24-Jährige ihre Textzeilen aus. Für Zoë Më bedeutet das: "Wenn wir einander mit Respekt begegnen, können wir zur schönsten Version unserer selbst werden.
Nach Gjon's Tears' und "Tout l’univers" tritt die Schweiz damit wieder mit einem Song in einer seiner vier Landessprachen an.
ESC-Titelverteidigung: Eine große Aufgabe für die "kleine Fee"
In Basel geht Zoë Më auf Startplatz 19 ins Rennen um die Titelverteidigung - nach dem Sieg von Nemo in Malmö im vergangenen Jahr. Es ist eine große Aufgabe für die kleine Fee. Aber auch eine Chance: Die Schweiz beim ESC zu vertreten, während ihr Land gleichzeitig den Wettbewerb ausrichtet, bezeichnet die 24-Jährige als eine riesige Ehre und ein surreales Erlebnis.
"Ich bin Baslerin und meine Großeltern leben hier. Für mich ist das ein Moment, in dem sich ein Kreis schließt, wie in einem Märchen."