Kaleen war Österreichs ESC-Kandidatin 2024
Die Oberösterreicherin Kaleen vertrat ihr Land im Finale von Malmö mit dem Techno-inspirierten Pop-Track "We Will Rave". Der österreichische Sender ORF hatte die 29-Jährige für den Eurovision Song Contest 2024 nominiert.
Es schien, als wollte Österreich in diesem Jahr nichts dem Zufall überlassen. Nicht nur, dass sich der Name Kaleen auf Loreen reimt, die den ESC 2023 in Liverpool für sich entschied. Der Song "We Will Rave" stammt auch aus der skandinavischen Hitfabrik, die bereits an Loreens Siegertitel "Tattoo" mitgewirkt hatte. Dazu gehören Jimmy Thörnfeldt und Thomas Stengaard, der auch das dänische Siegerlied "Only Teardrops" geschrieben hatte, mit dem Emmelie de Forest 2013 - genau - in Malmö gewann. Also eigentlich beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden. Trotzdem reichte es am Ende im Finale nur für Platz 24.
Kaleen in den Spuren von Eleni Foureira
Dabei ist Kaleen eine absolute ESC-Insiderin. Seit 2018 ist sie in unterschiedlichen Funktionen dabei. Sie arbeitet des Öfteren hinter den Kulissen des Contests mit, unter anderen als Lichtdouble zu Eleni Foureiras "Fuego". Sie tanzt also locker auf dem Niveau der ESC-Zweiten von Lissabon im Jahr 2018. In der portugiesischen Hauptstadt ist sie außerdem als Tänzerin und Choreografin für die Interval-Acts in den Shows beteiligt.
Moralische Unterstützung von Freund Marvin Dietmann
Und Kaleen hat noch ein Ass im Ärmel: ihren Lebensgefährten Marvin Dietmann. Der Choreograf aus Wien hat schon diverse ESC-Darbietungen eindrucksvoll in Szene gesetzt, sein größter Erfolg ist die Feuervogel-Dramaturgie von Conchita Wurst 2014 in Kopenhagen. Zuletzt betreute Dietmann die Auftritte der Künstlerinnen und Künstler beim deutschen Vorentscheid in Berlin. Allerdings zeichnet er nicht als Kreativdirektor für Kaleens Auftritt in Malmö verantwortlich. Aber mit ihm habe sie einen starken Mann hinter sich, so die 29-Jährige in einem Interview mit dem Online-Portal "MeinBezirk.at".
Frühe Leidenschaft für Tanz und Gesang
Kaleen, die bürgerlich Marie-Sophie Kreissl heißt, stammt aus Wels in Oberösterreich. Mit zwei Jahren tanzt sie zu Musikshows durchs heimische Wohnzimmer. Schon früh bekommt Kaleen Ballettunterricht, lernt Stepptanz, Jazz, Musical, Modern, Latein und Standard. Mit sieben Jahren gewinnt sie ihre erste nationale Meisterschaft - die erste von mehr als 100 nationalen und europäischen Meisterschaften sowie fünf Weltmeisterschaften. Längst gibt sie ihr Wissen als Choreografin an den Nachwuchs weiter, unter anderem für die ORF-Castingshow "Starmania".
Neben dem Tanzen ist Gesang Kaleens Leidenschaft. Der wird ihr quasi in die Wiege gelegt. Ihre Oma Hanneliese Kreißl-Wurth ist in Österreich keine Unbekannte, sie hat mehr als 200 Schlager und volkstümliche Lieder geschrieben und komponiert. Das Tonstudio ist für die kleine Marie-Sophie wie ein zweites Kinderzimmer. Ihre erste selbst produzierte Single veröffentlicht Kaleen im September 2021 unter ihrem eigenen Label Wifi Records, im September 2023 erscheint ihr Debütalbum "Stripping Feelings". Zu ihren musikalischen Vorbildern zählen Dua Lipa, Ariana Grande und Beyoncé.
"Den Namen habe ich wahrscheinlich irgendwo aufgeschnappt"
Ihren Künstlernamen dachte sich die 29-Jährige übrigens schon als Kind aus - für heimatliche Castingshows mit ihren Schwestern. "Er bedeutet also nichts Spezielles, den Namen habe ich wahrscheinlich irgendwo aufgeschnappt", erläutert Kaleen.