Generalprobe für das zweite Halbfinale
Das erste Halbfinale ist geschafft - die Teilnehmer des zweiten Halbfinals müssen aber noch zittern und für ihren Einzug ins Finale kämpfen. Damit sie sich auf der Bühne eingrooven können, wird in Kopenhagen schon seit einer Woche fleißig geübt. Am Mittwoch gab es die letzte große Probe. Es war also das letzte Mal, dass Fehler passieren dürfen, bevor es richtig ernst wird. Um das Adrenalin schon mal in die Höhe zu treiben (und vermutlich auch, um etwas Geld einzutreiben), wurde Publikum in die Halle bestellt - in Form von Tausenden Kindern und Jugendlichen.
Das Publikum gibt ein Stimmungsbild
Und die erste Probe vor fast vollem Haus zeigt, wer besonders gut ankommt, zumindest bei den ganz jungen Leuten. Bei den Griechen Freaky Fortune feat. Risky Kidd kennen die Jugendlichen kein Halten mehr. Es wird gekreischt und getanzt - nicht wirklich verwunderlich, wo wir es bei "Rise Up" ja mit einem recht modernen Pop-Song zu tun haben. Er trifft den Nerv des Publikums. Dem Lärmpegel nach zu urteilen stehen bei den Jugendlichen auch die Polen von Donatan & Cleo sowie Conchita Wurst hoch im Kurs.
Pleiten, Pech und Pannen? Fehlanzeige!
Wie eine Probe wirkt die Show kaum noch - Fehler fallen zumindest nicht auf, Sound und Licht sind stimmig. Trotzdem merkt man Künstlern und Moderatoren an, dass sie noch nicht Vollgas geben, sondern sich ein bisschen schonen. So fallen die Tanzeinlagen in der Probe noch etwas halbgar aus und die Moderationen wirken runtergerattert - was sich aber sicherlich spätestens zur Hauptshow am Donnerstag Abend ändern wird.
Kostüme gleich, Frisuren verändert
Im Vergleich zu den ersten Proben für das zweite Halbfinale hat sich bei den einzelnen Teilnehmern nicht viel verändert. Nur vereinzelt scheint es noch einen Feinschliff an den Lichtshows gegeben zu haben. Auch an den Kostümen gab es bei den Künstlern keine augenfälligen Änderungen mehr - bis auf die Frisuren von Softengine-Sänger Topi Latukka und der Mazedonierin Tijana Dapčević. Sie haben sich heute ein bisschen mehr rausgeputzt als in den letzten Proben.
Akrobatik und Effekte
Optisch in diesem Jahr besonders beliebt: Wellen. Bei Carl Espen aus Norwegen schwappen Wellen auf der riesigen LED-Wand, die sich hinter der Bühne über fast die gesamte Breite der Halle erstreckt, und auch Can-Linn feat. Kasey Smith aus Irland setzen auf maritimes Ambiente. Außerdem warten die Iren mit Stepptanz-Einlagen auf - eine ungewöhnliche Mischung aus modernen und traditionellen Tanz-Moves.
Einige Teilnehmer heben ab
Auch die Griechen setzen auf Bewegung - allerdings in der Luft: Freaky Fortune feat. Riskykidd singen einen Teil ihres Songs hüpfend auf einem Trampolin. Die Bühne ist zwar hoch genug, ganz ungefährlich ist die akrobatische Einlage aber trotzdem nicht. Schließlich turnen die Männer teilweise zu dritt auf dem Sportgerät. Der Trommler von The Shin & Mariko Ebralidze aus Georgien tut hingegen nur so, als würde er abheben: Er hat einen Fallschirm auf dem Rücken, der ausgespannt an der Decke der Halle hängt - sieht zumindest pompös aus.
Australischer Einstand
Und dann erwartet die Zuschauer des zweiten Halbfinals noch ein ganz besonderer Interval Act: Australien feiert sein Debüt beim Eurovision Song Contest! Die bekannte Sängerin Jessica Mauboy durfte als erste Australierin einen Song auf der ESC-Bühne präsentieren - und zwar als Vertreterin ihres Landes und nicht etwa "nur" als Sängerin in einer europäischen Gruppe. Ansonsten wäre sie streng genommen, würde man australische Vertreter in europäischen Gruppen mitzählen, nämlich die vierte Australierin auf einer ESC-Bühne (danke an unsere User für den Hinweis): 1996 sang die Australierin Gina G. beim ESC, allerdings für Großbritannien, und auch Jane Comerford von Texas Lightning und Peter Doyle, der 1972 mit den New Seekers an den Start ging, waren Australier.
Also eine große Ehre für Jessica Mauboy: In Down Under sind die Menschen nämlich verrückt nach dem Wettbewerb und würden gerne daran teilnehmen. Immerhin sind sie dieses Jahr schon mal außer Konkurrenz dabei. Angekündigt wurde die Sängerin in der Probe durch eine Tanz-Performance mit typisch australischen Symbolen: Ein Känguru springt über die Bühne, Backpacker gesellen sich dazu. Dann betritt Mauboy die Bühne, im goldenen Kleid. Im Hintergrund: europäische Flaggen - und mittendrin die australische. Doch damit nicht genug der Symbolik: Am Ende des Liedes kommt ein Astronaut an einem Seil vom Himmel geflogen und stellt eine australische Flagge auf die Bühne - der erste Australier auf dem ESC-Mond.