Gabry Ponte vertritt San Marino beim ESC in Basel
Der 51-jährige italienische DJ und Produzent Gabry Ponte hat den San Marino Song Contest mit der Elektro-Tarantella "Tutta l’Italia" gewonnen und fährt zum Eurovision Song Contest nach Basel.
Erwartungsgemäß hat Gabry Ponte den Vorentscheid in San Marino für sich entschieden. Die Elektro-Tarantella, die als diesjährige Sanremo-Erkennungsmelodie zum Ohrwurm des italienischen Festivals wurde, hat der 51-jährige DJ und Erfolgsproduzent gemeinsam mit Edwyn Clark Roberts und Andrea Bonomo geschrieben, der den Song auch singt. Ponte zählt seit 1998 zu den erfolgreichsten Produzenten Italiens und zeichnete für zahlreiche Hits wie "Blue" von Eiffel 65 oder "Thunder" (gemeinsam mit LUM!X und Prezioso) sowie zahllose Remixes verantwortlich.
ESC-Erfahrung sammelte er bereits als Co-Autor des österreichischen Beitrags 2022, "Halo", von LUM!X und Pia Maria. Mit Eiffel 65 wurde er im Jahr 2000 für den Grammy nominiert und erhielt bei den European Music Awards die Auszeichnung als Bester italienischer Künstler der Welt.
Vorentscheid in San Marino bricht sämtliche Rekorde
Die Umbenennung von "Una Voce per San Marino" in "San Marino Song Contest" schien das Interesse der internationalen Teilnehmer an dem Vorentscheid des kleinsten ESC-Teilnehmerlands geradezu beflügelt zu haben. Mit über 1.200 Einreichungen aus 48 verschiedenen Ländern, die in sage und schreibe 17 Castings und acht Halbfinals inklusive Trostrunde auf elf eingedampft wurden, brach das Format sämtliche Rekorde. Ins Finale schafften es unter anderem der ukrainische Sänger Teslenko, der seine Teilnahme am diesjährigen ukrainischen Vorentscheid Vidbir kurzfristig zurückgezogen hatte, die Indie-Rockband King FOO, die zuvor schon mehrfach beim slowenischen Vorentscheid EMA dabei war, die Belgierin Angy Sciacqua, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit Rafa Ela beim Luxembourg Song Contest Fünfte wurde, und die albanische ESC-Teilnehmerin 2024, Besa Kokhëdima.
Kein gescheiterter Sanremo-Teilnehmer am Start
Anders als in den Vorjahren war kein gescheiterter Sanremo-Teilnehmer unter den Künstlerinnen und Künstlern, die das Starterfeld komplettierten. Dafür waren unter den Gaststars neben Senhit die Sanremo-Legenden La Rappresentante di Lista und wie immer der unverwüstliche Al Bano zu finden, der mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Das neue Konzept, den Wettbewerb als sanmarinesische Alternative zu Sanremo aufzubauen, sorgte im Finale für einen deutlichen Qualitätsboost. Allerdings bestand kein Zweifel daran, dass sich die 5-köpfige Jury nach der Vorjahrespleite mit Megara die Gelegenheit, einen Hit wie "Tutta l’Italia" nach Basel zu schicken, nicht entgehen lassen würde. Die Chancen stehen gut, dass der Song auch jenseits der italienischen Grenzen sein Publikum findet.
