Fragen und Antworten zum ESC-Vorentscheid "Unser Lied für Liverpool"
Der deutsche Vorentscheid "Eurovision Song Contest 2023 - Unser Lied für Liverpool" fand am 3. März um 22.20 Uhr in Köln statt. Gewonnen hat die Hamburger Band Lord Of The Lost mit dem Titel "Blood & Glitter".
Warum lief der Vorentscheid erst um 22.20 Uhr?
Die Platzierung um 22.20 Uhr war ein programmplanerisches Experiment. Wir wissen, dass der ESC ganz unterschiedliche Zielgruppen anspricht, die auch ungeachtet des Sendetags oder der Uhrzeit den Vorentscheid einschalten. Immer wieder haben wir im Fernsehen erlebt, dass Shows auch in der zweiten Primetime am Freitagabend das Publikum erreichen.
Wer moderierte den Vorentscheid?
Barbara Schöneberger moderierte die Show live aus den MMC Studios in Köln.
Wie wurde die Startreihenfolge der Acts in der Show festgelegt?
Um der Show eine Dynamik zu geben, und damit keiner der Acts "untergeht", wurde die Startreihenfolge redaktionell entschieden. Es wurde darauf geachtet, dass Uptempo-Songs und ruhigere Lieder in einer guten Abwechslung präsentiert werden.
Wie viele Acts waren beim deutschen Vorentscheid dabei?
Beim Vorentscheid sind diese acht Acts angetreten: TRONG, René Miller, Anica Russo, Lonely Spring, Will Church, Patty Gurdy, Ikke Hüftgold und Lord Of The Lost.
Ursprünglich gehörten auch Frida Gold zum Teilnehmerfeld. Aufgrund einer Erkrankung von Sängerin Alina Süggeler musste die Band ihre Teilnahme jedoch kurzfristig absagen. Die bis dahin für Frida Gold abgegebenen Stimmen im Onlinevoting wurden nicht gewertet.
Wie funktionierte das Voting im Vorentscheid?
50 Prozent der Punkte wurden von acht Jurys in acht verschiedenen Ländern vergeben, die jeweils aus fünf Personen aus dem Musik- und Show-Business bestanden: aus der Schweiz, den Niederlanden, Finnland, Spanien, Litauen, der Ukraine, Österreich und Großbritannien. Dadurch, dass nun nur noch acht statt neun Acts an den Start gingen, änderte sich die Punktevergabe beim Voting. Die acht Länderjurys vergaben nun 1, 2, 3, 4, 6, 8, 10 und 12 Punkte an die Titel. Im Vergleich zum gewohnten ESC-Punkteschema fehlten also nicht nur die 7 sondern jetzt auch die 5 Punkte. Insgesamt vergab die Jury nun 368 Punkte an die Acts.
Die anderen 50 Prozent der Punkte kamen vom deutschen Publikum und setzten sich zusammen aus Votings während der Show per Anruf und SMS und dem Onlinevoting. Die gleiche Anzahl an Punkten, die von den internationalen Jurys verteilt wurden, wurden im prozentualen Verhältnis des deutschen Televotings auf die acht Songs verteilt.
Warum gab es neben dem Televoting auch eine Online-Abstimmung vor dem Vorentscheid?
Wir wollten auch Menschen, die den Vorentscheid nicht live verfolgen können, die Chance geben, im Vorfeld abzustimmen. Alle, die in den Tagen vor der Show übers Radio, die sozialen Medien oder online auf "Unser Lied für Liverpool" aufmerksam gemacht wurden, und sich daraufhin auf eurovision.de genauer informieren wollten, hatten dort die Möglichkeit, gleich für ihren Favoriten zu voten.
Gab es Tickets für die Show?
Die Tickets für den ESC-Vorentscheid gingen am 5. Februar um 20 Uhr in den Vorverkauf. Da die Publikumskapazitäten in einem Fernsehstudio sind begrenzt, waren die Karten binnen kürzester Zeit ausverkauft.
Nach welchen Kriterien wurden die Songs ausgesucht?
Uns ist eine große musikalische Vielfalt für "Unser Lied für Liverpool" sehr wichtig. Ziel war es also, die erfolgversprechendsten Songs in den unterschiedlichen Genres zu finden.
Wer hat letztlich über die Songs entschieden?
Die ESC-Redaktion beim NDR und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Produktionsfirma Bildergarten, die "Unser Lied für Liverpool" produziert, haben eine Vorauswahl aus allen eingereichten Songs getroffen. Diese Vorauswahl wurde dem Experten-Team aus nationalen und internationalen Musik-Experten zur Beurteilung vorgelegt und von ihnen bewertet. Am Ende entscheidet der NDR darüber, wer es in den Vorentscheid schafft - mit Ausnahme der sechs Acts, die bei TikTok zur Wahl standen. Dieses Voting hatte Ikke Hüftgold gewonnen.
Wer gehörte zum Experten-Team?
Das Experten-Team setzte sich aus Musik-Professionals unterschiedlicher Richtungen zusammen. Es handelte sich beispielsweise um nationale und internationale ESC-Kenner, Produzenten, Vocal Coaches, Staging-Experten und Radio-Redakteure.
Warum waren die Radios, trotz der Kritik im letzten Jahr wieder dabei? Welchen Einfluss hatten sie?
Wir sind sehr dankbar, dass die ARD-Radios Antenne Brandenburg, BAYERN 3, Bremen Vier, hr3, MDR Jump, NDR 2, SR 1, SWR3 und WDR 2 den ESC mit so großer Leidenschaft begleiten und uns darin unterstützen, die Songs, die in der deutschen Vorentscheidung antreten, zu featuren. Die Beteiligung der Radiosender bei der Auswahl der Songs gestaltete sich anders als im letzten Jahr: Die Pop-Wellen der ARD waren durch einen Vertreter Teil des Experten-Teams, das die Einreichungen beurteilt, aber nicht final über die Songs entschieden hat, die bei "Unser Lied für Liverpool" antreten.
Wer hatte denn nun das letzte Wort bei der Entscheidung der Vorentscheidungs-Songs?
Das letzte Wort bei der Entscheidung, welche Acts in der deutschen Vorentscheidung antreten, hatte die ESC-Redaktion beim NDR.
Fragen und Antworten zum Voting auf TikTok
Was genau hatte TikTok in diesem Jahr mit dem deutschen Vorentscheid zu tun?
Über TikTok wurde einer der Acts für den Vorentscheid "Unser Lied für Liverpool" gefunden. Parallel zur Möglichkeit, einen Song über die Bewerbungsplattform einzureichen, konnten Künstlerinnen und Künstler auch bei TikTok unter dem Hashtag #UnserLiedFürLiverpool Videos veröffentlicht werden und sich somit automatisch um eine Teilnahme im Vorentscheid bewerben.
Warum haben wir uns für TikTok entschieden?
TikTok ist offizieller Partner beim Eurovision Song Contest und derzeit die wichtigste Plattform für neue Musikacts und für die junge Zielgruppe. Wir wollen diese Plattform nutzen, nicht nur um neue Musik zu finden, sondern auch um der Community eine Beteiligung am Auswahlprozess zu ermöglichen.
Wie funktionierte das Auswahlverfahren auf TikTok?
Die Einreichungen wurden redaktionell überprüft und nach ESC-Richtlinien gefiltert. Die Top-Acts standen vom 27. Januar, 13 Uhr, bis 3. Februar, 20 Uhr bei TikTok zur Abstimmung. In dieser Zeit konnte die Community wählen, welcher Beitrag es final in den Vorentscheid schafft. Um abstimmen zu können, war ein TikTok-Account notwendig, mit dem einmal pro Tag abgestimmt werden konnte.
Das Ergebnis wurde in der ersten Ausgabe der neuen Show "Alles Eurovision" mit Alina Stiegler und Stefan Spiegel am 4. Februar live auf eurovision.de bekannt gegeben.
Nach welchen Kriterien wurden die zur Abstimmung stehenden Acts ausgewählt?
Unter den eingereichten Songs, die den ESC-Richtlinien entsprachen, hat die Redaktion auf Genrevielfalt, Qualität und Reichweiten geachtet.
Warum wurden aus der Vielzahl an Bewerbungen nur sechs Acts ausgewählt?
Sechs Acts sind laut TikTok-Team für die Darstellung auf Smartphones die ideale Zahl.