Ermal Meta und Fabrizio Moro singen für Italien
Erst stand "Non mi avete fatto niente" (Ihr habt mir nichts antun können) kurz vor der Disqualifikation, jetzt vertreten Ermal Meta und Fabrizio Moro die italienischen Farben beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon. Dass der Refrain des Titels auf einer anderen Komposition von Andrea Febo basiert, die dieser 2016 schon einmal (vergeblich) für die Newcomer-Kategorie des Festivals eingereicht hatte, hatten die beiden Musiker offen zugegeben. Der italienische Rundfunksender RAI erklärte den Titel dennoch für Regelkonform, weil die ursprüngliche Fassung nicht öffentlich aufgeführt wurde. Ob die EBU das genauso sieht, bleibt abzuwarten.
Sanremo ist coole Großmutter der Musikfestivals
Im 68. Jahr seines Bestehens präsentierte sich das Sanremo-Festival ein wenig wie die eigene Oma - eigentlich total gruftig, aber dennoch ziemlich cool. Dass die (Groß‑)Mutter aller Musikwettbewerbe auf ein stattliches Alter zurückblickt, war in diesem Jahr besonders augenfällig: Stolz präsentierten viele Teilnehmer ihre ergraute (oder nicht mehr vorhandene) Haarpracht, von Riccardo Fogli (1983 in München) über Luca Barbarossa (1988 in Dublin) und Enrico Ruggeri (1993 in Millstreet) bis hin zu Festivaldirektor Claudio Baglioni, der gemeinsam mit Michelle Hunziker und Pierfrancesco Favino ein durchweg kurzweiliges und unterhaltsames Programm auf die Beine stellte.
Hommage an die Geschichte des Festivals
Dazu trug auch das wie immer erlesene Staraufgebot bei, das mit Laura Pausini, Nek und Il Volo zugleich eine Hommage an die jüngere Erfolgsgeschichte des Festivals war. Die Abstimmungsergebnisse der ersten vier Abende des Mammutfestivals flossen nach einer selbst für Sanremo-Experten nicht auf Anhieb durchschaubaren Formel in das Endergebnis mit ein. Dass Ermal Meta und Fabrizio Moro am Ende des Superfinals die Nase vorn hatten, war allerdings nicht nur der Skandal-Publicity geschuldet: Die Durchhalte-Hymne gegen Krieg und Terror berührte gesanglich und textlich gleichermaßen.