Alle Infos zum ESC-Finale 2021
Am 22. Mai 2021 hat das Finale des 65. Eurovision Song Contest unter dem Motto "Open Up!" in der Ahoy Arena in Rotterdam stattgefunden. Auf Platz eins landete die Band Måneskin mit "Zitti e buoni" und bescherte nach 31 Jahren Italien wieder einen ESC-Sieg. Für Deutschland startete Jendrik mit "I Don't Feel Hate" und lag am Ende auf dem 25. Platz.
Aufgrund eines positiven Corona-Tests bei einem Bandmitglied konnten Daði og Gagnamagnið aus Island bereits im zweiten Halbfinale nicht live auf der Bühne performen. Stattdessen wurde ihr aufgezeichneter Auftritt aus der zweiten Probe gezeigt. Im Finale schaffte es die Band dann auf Platz vier.
Durch die Show führten Chantal Janzen, Jan Smit und Edsilia Rombley, die bereits für den abgesagten ESC 2020 ausgewählt worden waren. Auch Nikkie de Jager war eine der Hauptmoderatorinnen. Das Erste, der ARD Digitalsender ONE sowie die Deutsche Welle übertrugen den weltweit größten Musikwettbewerb live. Über Social TV konnten Fans live mitdiskutieren.
26 Acts sangen um ESC-Trophäe
Insgesamt nahmen 26 Länder mit ihren Kandidaten am Finale teil. Im ersten Halbfinale waren 16 Acts angetreten, um sich für den Einzug ins Finale zu qualifizieren. Zehn kamen weiter. Im zweiten Halbfinale standen 17 Kandidaten, von denen ebenfalls zehn weitergekommen sind. Einen garantierten Startplatz im Finale hatten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien als "Big Five"-Länder sowie die Niederlande als Gastgeberland.
Interval Acts: Måns Zelmerlöw, Lordi und Afrojack
Das Finale begann mit der traditionellen Flaggenparade, bei der alle 26 Finalisten zur Musik des 16-jährigen DJ Pieter Gabriel ihren Einzug in die Halle hielten. Als Interval-Acts präsentierten DJ Afrojack, Glennis Grace und Wulf "Music Binds Us" - ein zweiteiliges, speziell für den ESC in Auftrag gegebenes Stück - zusammen mit einem Sinfonieorchester aus jungen niederländischen Musikern. Dabei präsentierte Afrojack auch seine aktuelle Single "Hero". Außerdem gab es ein Wiedersehen mit früheren ESC-Gewinnern. Neben Måns Zelmerlöw trat auch die finnische Hardrock-Band Lordi auf. Die Pausen-Acts komplettierten Helena Paparizou, Sandra Kim, Teach-In und Lenny Kuhr. Während der letzten Sekunden des Votings gab es mit "The Human Countdown" eine Tanzperformance.
Nach seinem Auftritt im ersten Halbfinale sollte es auch im Finale ein Wiedersehen mit Duncan Laurence, ESC-Gewinner von 2019 in Tel Aviv, live auf der Bühne geben. Er wollte seine neue Single vorstellen sowie seinen ESC-Siegersong "Arcade" performen. Am 20. Mai teilte die EBU jedoch mit, dass Laurence positiv auf Corona getestet wurde. Aufgrund der Mindestisolationszeit von sieben Tagen konnte er daher nicht live in der Ahoy Arena auftreten.
"Countdown für Rotterdam" mit Barbara Schöneberger
Barbara Schöneberger moderierte ab 20.15 Uhr die Show "Countdown für Rotterdam" live aus dem NDR Studio in Hamburg. Mit von der Partie waren unter anderem auch Michael Schulte, Jan Delay, Sarah Connor und Newcomerin Zoe Wees. In der Sendung gab es eine Live-Schalte nach Rotterdam zum deutschen Act Jendrik. Im Anschluss ans Finale blickte Barbara Schöneberger in der Sendung "Aftershow Party" mit prominenten Gästen auf die Highlights der Show, die bewegendsten Momente und die beeindruckendsten Auftritte des Abends zurück. Auch Jendrik kam noch einmal live aus Rotterdam zu Wort.
Deutsche Jury vergab Hälfte der Punkte
Janin Ullmann, Ivy Quainoo, Matthias Arfmann, Uwe Kanthak und Constantin Zöller bildeten die diesjährige nationale Jury. Die Jurys bewerten - anders als das TV-Publikum - nicht die Auftritte während der ESC-Live-Sendungen, sondern die jeweils zweite Generalprobe der Shows am Abend davor. Diese sogenannten Jury-Finale sehen die Jury-Mitglieder in einer speziellen, nicht öffentlichen Übertragung gemeinsam beim NDR in Hamburg. Die Ergebnisse der Televotings werden beim ESC aus allen Ländern zusammen ausgewertet und - anders als die Jury-Bewertungen - nicht einzeln verkündet. Die Zuschauer-Abstimmung läuft per Anruf, SMS oder über die offizielle Eurovision-App.
Regeländerung 2021: Background-Gesang vom Band erlaubt
In diesem Jahr war zum ersten Mal Background-Gesang erlaubt, der nicht live gesungen wird. Während der Gesang des Hauptacts und die darunterliegende Vocal-Unterstützung noch immer live sein mussten, konnten Backing-Vocals testweise zusammen mit der Musik vom Band kommen. Das bedeutete aber auch: Alle Vocals, die die Live-Performance auf der Bühne ersetzen oder übermäßig unterstützen, blieben verboten. Die EBU wollte damit die Vielfalt der Acts erhöhen und Produzenten und Komponisten helfen, das Potenzial der Songs voll auszuschöpfen, indem diese so nah wie möglich an der Studio-Version präsentiert werden. Diese Regeländerung soll für die Zukunft überprüft werden.
Großevent unter Pandemiebedingungen: Feldversuch mit Publikum
Für Künstler, Delegationen und Produktions-Crews galten Corona-bedingt strenge Sicherheitsmaßnahmen. Das niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft hatte Ende April in Den Haag bestätigt, dass bei allen ESC-Shows auch Publikum zugelassen ist. In den drei Live-Shows und den sechs öffentlichen Proben durften jeweils 3.500 Zuschauer dabei sein. Das entspricht etwa 20 Prozent der Kapazität der Ahoy Arena in Rotterdam. Die European Broadcasting Union (EBU) führte - gemeinsam mit der niederländischen Regierung und dem verantwortlichen Sender NPO - den ESC als sogenanntes Fieldlab-Event durch. Dabei sollte wissenschaftlich untersucht werden, wie Großevents unter Pandemiebedingungen ablaufen können.
Show mit Freunden schauen: #ESCzusammen
Mit "ESC zusammen" konnten erstmalig Fans das Finale bei eurovision.de live mit ihren Freunden übers Internet verfolgen.
In einer früheren Version stand, dass Måneskin nach 21 Jahren Italien wieder einen ESC-Sieg beschert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.