ESC 2023: Luke Black startete in Liverpool für Serbien
Der 30-jährige Sänger und Komponist Luke Black hatte den serbischen Vorentscheid "Pesma za Evroviziju" gewonnen - und war beim Eurovision Song Contest 2023 dabei. Im Finale hatten Jury und Publikum dann andere Favoriten.
Im ESC-Finale kamen für die extravagante Performance von Luke Black nur wenige Punkte zusammen - Platz 24. Anders war es noch im Vorentscheid gewesen: Sein selbst geschriebener Beitrag "Samo mi se spava" ("Ich will nur schlafen") lag bei Experten und Publikum jeweils auf Rang zwei. Bei der ESC-Fangemeinde war der Jubel groß, denn der düster-geheimnisvolle Elektro-Song hat auf Twitter eine wahre Luke-Black-Manie ausgelöst. Der Mann, der im bürgerlichen Leben Luka Ivanović heißt, sollte sein Heimatland schon 2016 beim ESC vertreten, am Ende entschied sich das serbische Fernsehen dann aber für ZAA.
Neuer Bewerbungsrekord beim serbischen Vorentscheid
Beflügelt durch den spektakulären fünften Platz von Konstrakta beim ESC 2022 hatten sich so viele Acts wie nie für den nationalen Vorentscheid beworben. Aus den rund 200 Einsendungen waren 32 Kandidatinnen und Kandidaten ausgesucht worden - darunter alte ESC-Bekannte wie Tijana Dapčević und Hurricane in völlig neuer Besetzung -, die sich in zwei hochkarätigen Semifinalrunden bewähren mussten. Neben ihrem "In corpore sano" in einer Extended-Version bewies Konstrakta mit einer beeindruckenden Coverversion des letztplatzierten jugoslawischen ESC-Beitrags von 1964, "Život je sklopio krug", dass sie auch ein Jahr nach Turin alles andere als Mainstream ist.
Traue keinen Klickzahlen auf YouTube
Wie im Vorjahr waren die Songs eine Woche vor dem Festival auf YouTube veröffentlicht worden und hatten binnen kurzer Zeit beträchtliche Klickzahlen auf sich vereinigt. Der Titel "Rumba", der sagenhafte 1,7 Millionen Mal geklickt wurde, belegte am Ende aber nur Platz sieben.
Corona-Krise prägt Song von Luke Black
Luke Black, der aussieht wie ein junger Hugh Grant, hat seinen Siegertitel kurz nach Beginn der Covid-19 Pandemie 2020 geschrieben und ihn unmittelbar vor dem serbischen Vorentscheid von Milovan Bošković, der auch schon im vergangenen Jahr für Konstrakta tätig war, produzieren lassen. Es geht darin um das Gefühl der Isolation und den Wunsch, im Schlaf einen geschützten Raum zu finden. Kunstvoll, beklemmend und vor allem chancenreich.