Kroatien wollte Damir Kedžo nach Rotterdam schicken
Mit den Stimmen der Zuschauer hat Damir Kedžo die kroatische Vorentscheidung gewonnen und sollte mit dem von Ante Pecotić geschriebenen Titel "Divlji vjetre" ("Wilder Wind") im ersten Semi um den Einzug ins ESC-Finale kämpfen. Der ESC 2020 wurde allerdings wegen des Coronavirus abgesagt. Für den 32-jährigen Sänger wäre dies die Revanche für 2011 gewesen. Als er beim "Dora"-Festival schon in der ersten Runde ausschied und Daria Kinzer für Kroatien nach Düsseldorf fahren durfte. Damir Kedžo blickt auf eine 17-jährige Karriere und zahlreiche nationale und internationale Festivalerfolge zurück, unter anderem beim weißrussischen "Slavianski Bazaar" und beim russischen "New Wave".
Kroatiens "Dora" mit namhaftem Teilnehmerfeld
Das "Dora"-Festival hat über seine Funktion als kroatische Vorentscheidung für den ESC hinaus große Bedeutung für die nationale Musikszene erlangt - auch wenn es nach längerer Pause erst 2019 wiederbelebt wurde und Vorjahressieger Roko die Qualifikation in Tel Aviv recht deutlich verfehlte. Dafür wurde sein Song "The Dream" in Kroatien zum Hit, und so verwundert es nicht, dass das Festival in diesem Jahr wieder mit vielen bekannten Namen aufwartete, darunter auch Goran Karan, der sein Land beim ESC 2000 in Stockholm vertrat. Nachdem Vorwürfe laut geworden waren, er hätte seinen Beitrag regelwidrig schon einmal bei einem Konzert gesungen, zog er seine Teilnahme allerdings wieder zurück.
Hohe musikalische Qualität beim Vorentscheid
Anders als bei anderen Vorentscheidungen dürfen die "Dora"-Beiträge vor dem eigentlichen Festival nicht veröffentlicht werden. Umso erfreuter sollten die Zuschauer über die hohe musikalische Qualität des Wettbewerbs gewesen sein, der für fast jeden Geschmack etwas zu bieten hatte. Statt Netta, die ihren geplanten Auftritt krankheitsbedingt abgesagt hatte, durften die Finalisten der aktuellen "The-Voice"-Staffel auf der Bühne ein wenig ESC-Luft schnuppern und ihr Gesangstalent unter Beweis stellen. Erfreulich, dass am Ende nicht die schwedische Nummer von Mia Negovetić die Nase vorn hatte, weil bei Punktegleichstand das Zuschauervotum überwog. Weniger erfreulich, dass der Gewinnersong so unglaublich konventionell ist.