Ein Empfang mit Botschaften für die S!sters
In die erste Abenddämmerung des Tages kam freundliche Bewegung in die Residenz der deutschen Botschaft, gelegen in einer ruhigen Gegend in Herzliya, vor den Toren Tel Avivs. Ein sommerliches Gartenfest schien es zu sein, dabei war es eine besonders stimmungsvolle Party, zu der die die deutsche Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer, eingeladen hatte.
150 Gäste waren zugegen, Journalisten, die beim ESC akkreditiert sind, gleichwohl auch Freunde und Freundinnen der deutschen Botschaft in Israel. Im Mittelpunkt im oleandergesättigten Hof der Residenz standen natürlich Laurita und Carlotta, eben die S!sters. Was aber diesen frühen Abend so prägnant machte, waren die Worte der Botschafterin.
Boschafterin sympathisiert mit der Message der S!sters
Sie freue sich besonders, diesen deutschen ESC-Empfang auszurichten - zumal das deutsche Eurovisionslied ihr aus dem Herzen spreche: Eine Welt möge kommen, in der Frauen nicht mehr wie bislang rivalisieren, sondern mit Vernunft und Augenmaß die Dinge in die Hand nehmen. Deutsche Botschaftsempfänge beim ESC gibt es seit 2002 in Tallinn - dieser in Herzliya kann durch die Worte der absolut ESC-kundigen Diplomatin mit besonderer Atmosphäre besonders wertgeschätzt werden.
Beileibe war es kein Empfang bloß mit Getränken, sondern eine Party der ruhigeren Art. Thomas Schreiber, ARD-Unterhaltungskoordinator und verantwortlich für die deutschen ESC-Geschicke seit vielen Jahren, hob die Qualität des Lieds "Sister" hervor: "Erlauben Sie mir ein letztes Wort über Carlotta und Laurita, unseren Schwestern - zwei wundervolle junge Frauen aus Deutschland. Sie beeindruckten uns, sie haben auch einen Eindruck bei jungen Frauen gemacht, etwa mit den herzerwärmenden Videos aus Schulen, in denen Schülerinnen die 'Sister' als Lied adoptierten. Ich hoffe, ihre Botschaft wird auch bei Jurys und Publikum am Samstag verstanden, Männer wie Frauen gleichermaßen. Sie haben es verdient."
S!sters gingen schließlich auf die kleine Bühne und sangen mit ihren vier Choristinnen, begleitet von Wolfgang Dalheimer am Flügel, "Sister", ihr Lied von Schwesterlichkeit. Obendrein - und zum Jubel des Publikums - intonierten sie überaus gelungen den ESC-Klassiker aus Israel, das Gewinnerlied von Jerusalem 1979: "Hallelujah" - Gänsehautatmosphäre.
Eine Berühmtheit zu Gast - Weltmusiker Idan Raichel
Moderiert wurde der Empfang von Susanne Glass, Studioleiterin der ARD in Tel Aviv - und sie bat dann den berühmten israelischen Weltmusiker Idan Raichel auf die Bühne, der zwei überaus anspruchsvolle Lieder seines Repertoires am Flügel sang, sehr zum Gefallen des Publikums. Der Clou jenseits des Musikalischen mag gewesen sein, dass Tom Franz herzlich willkommen geheißen wurde. Der in Israel sehr prominente TV-Koch, gebürtig in Köln, bereitete mit Laurita und Carlotta eine israelische Speise zu - und beide Sängerinnen verrieten, dass ihnen in Israel besonders das Essen sehr munde.
Dass alle Künstler und Künstlerinnen am Ende schöne Sträuße Sommerblumen überreicht bekamen, freute alle - auch der deutsche Delegationsleiter Christoph Pellander bekam ein Bouquet. Für ihn wird dieser ESC beruflich sein letzter sein - Thomas Schreiber dankte ihm sehr und wünschte ihm für seine nächste berufliche Aufgabe alles Gute.