The Humans starten für Rumänien
Die Band The Humans hat das Finale der rumänischen Vorentscheidung mit dem 80er-Jahre-Rocksong "Goodbye" gewonnen und fahren damit im Mai zum Eurovision Song Conest nach Lissabon. Die sechsköpfige Supergroup aus den Solisten Adi Tetrade, Alin Neagoe, Alexandru Matei, Alex Cismaru, Adrian Tănase und Cristina Caramarcu bangte am Ende eines langatmigen und qualitativ enttäuschenden Wettbewerbs mit vierzehn weiteren Teilnehmern um den Sieg, konnte dann aber die meisten Zuschauerstimmen auf sich vereinen. Unter Freudentränen schluchzte Sängerin und Songtexterin Caramarcu nach dem Sieg die Reprise ihres ESC-Beitrags ins Mikrofon, während das Publikum fluchtartig den Saal verließ.
Touristische Roadshow
Dieses Jahr war die rumänische Vorentscheidung noch umfangreicher als sonst: Sage und schreibe 60 verschiedene Beiträge wurden in fünf zweieinhalb bis dreistündigen Semifinalrunden vorgestellt, wobei jede Show in einer anderen Stadt ausgerichtet wurde und die touristischen Attraktionen der jeweiligen Region ausgiebig ins Bild setzte. Über den Einzug ins Finale entschieden alleine die fünf Juroren, darunter auch "Yodel-It"-Sängerin Ilinca Băcilă, die unter anderem über ihren ehemaligen Duettpartner Alex Florea zu richten hatte. Im Finale durften die Zuschauer dann ihren Beitrag für Lissabon alleine wählen.
Prophetische Zuschauerwahl
Bevor ihnen hierfür ein Zeitfenster geöffnet wurde, interpretierte Moderator Cezar Ouatu den portugiesischen Siegertitel "Amar pelos dois" von Salvador Sobral, dann übernahm die Alex Calancea Band und füllte die einstündige Wertungspause mit Jazz-Rock-Interpretationen rumänischer und moldauischer Folkloremotive. Dies blieb neben einem Gastauftritt der moldauischen Teilnehmer DoReDoS leider das einzige musikalische Highlight der Marathonveranstaltung: Dass die Zuschauer aus 15 öden Beiträgen am Ende gerade den Song "Goodbye" wählten, besitzt mit Blick auf die rumänischen Qualifikationsschancen in diesem Jahr geradezu prophetische Züge.