Lea Sirk löst das slowenische Ticket nach Lissabon
Nach drei vergeblichen Anläufen 2009, 2010 und 2017 ist es der Sängerin Lea Sirk endlich gelungen, das slowenische EMA-Festival zu gewinnen. Die Sängerin mit der rosa Haarpracht darf im Mai mit dem Elektropop-Titel "Hvala, ne" (Danke, nein) zum Eurovision Song Contest nach Lissabon fahren und um einen Platz im Finale kämpfen. Fünf der sechs Fachjurys (Fans, ESC-Teilnehmer, Sänger, Komponisten, Radioleute und Produzenten) vergaben ihre Höchstpunkte zugunsten der 28-Jährigen, die bei den Zuschauern nur auf Platz 3 lag. In dem Song, den sie gemeinsam mit Tomy DeClerque geschrieben hat, geht es um die Versprechungen der Werbung, denen man misstrauen sollte.
Bekenntnis zur Landessprache
Bereits kurz nach dem ESC in Kiew hatte das slowenische Fernsehen bekanntgegeben, dass der nationale Beitrag 2018 in Landessprache gesungen werde, wobei ausdrücklich auch die Minderheitensprachen Serbisch, Kroatisch, Deutsch, Ungarisch, Italienisch und Romani einbezogen wurden. Insgesamt 116 Einsendungen wurden von einer vierköpfigen Jury gesichtet (unter anderem mit Maja Keuc, die Slowenien 2011 in Düsseldorf vertrat), doch am Ende schaffte es kein einziger Titel in einer Minderheitensprache unter die letzten 16, die sich im Halbfinale dem Votum von Jury und Publikum stellen mussten.
Keine Chance für Wiederholungstäter
Auch wenn alle Titel auf Slowenisch gesungen wurden, holte sich der eine oder andere Künstler doch ausländische Schützenhilfe in Sachen Komposition: So ließ sich Wiederholungstäterin ManuElla, Sloweniens Kandidatin 2016 in Stockholm, von einem schwedisch-amerikanischen Team unter die Arme greifen, blieb jedoch - wie Tanja Ribić (Slowenien 1997) mit einem Titel von Raay - im Semi kleben. Im Finale durften dann plötzlich doch zwei der Teilnehmer auf Englisch singen, was das ursprüngliche Auswahlverfahren ad absurdum führte. Aus einem Haufen unspektakulärem Soundmaterial pickten die Jurys mit "Hvala, ne" den wohl modernsten Song heraus und verhinderten wie schon 2017 den Sieg der Publikumslieblinge BQL. Das könnte sich in Lissabon rächen.