Bekanntgabe der ESC-Stadt 2017 verschoben
Es fing mit so viel Schwung an: Kaum hatte Jamala in Stockholm ihren letzten Ton von "1944" gesungen, schworen die Verantwortlichen des ukrainischen Fernsehens NTU, sie würden auf jeden Fall den 62. Eurovision Song Contest im kommenden Mai veranstalten. Möglicherweise aus niederen Gründen gestreute Gerüchte (etwa über das Kreml-nahe TV-Medium "Russia Today"), die Ukraine sei finanziell kaum in der Lage, das größte TV-Format in Sachen Entertainment zu stemmen, wurden stets eilends dementiert.
UMFRAGE
Viel Transparenz im Auswahlprozess wurde gezeigt: Erstmals sogar in einem Kandidatenrennen, bei dem die sechs Bewerbestädte sich in einem Kiewer Studio präsentierten, als ginge es um die Anwartschaft auf Ausrichtung Olympischer Spiele. Drei dieser Städte wurden nach einer öffentlichen und TV-ausgestrahlten Auswahlrunde ausgesiebt - Lwiw, Cherson und Charkiw. Die drei anderen Städte, die Hauptstadt Kiew, Dnipro sowie Odessa, wurden danach sowohl von den ESC-Verantwortlichen der Ukraine als auch von Vertretern der EBU (European Broadcasting Union) bereist - kurz darauf sollte die Entscheidung verkündet werden, welche Stadt den Wettbewerb im kommenden Jahr ausrichtet.
Finanzielle Unstimmigkeiten
Allein: Die Bekanntgabe wurde abgesagt. Kassiert, könnte man sagen. Denn, so berichtet der Sender NTU, es sei zum Konflikt um die Finanzierung gekommen. Welchen Gehalt diese Unstimmigkeit genau hat, wird nicht gesagt. Auch am kommenden Montag, dem ursprünglich vorgesehenen Termin, ist nicht mit der Verkündung zu rechnen - ein späterer Termin werde noch bekanntgegeben, heißt es. Paul Hrosul, der für Jamala in Stockholm einen Teil der Pressearbeit leistete, Interviews ermöglichte und ein kluger Manager der ukrainischen Interessen war, ist Präsident des ukrainischen Zweigs des Fanclubs OGAE. "Wie das Ganze weiter geht, weiß nur Gott allein. Also: Willkommen in die Ukraine", so Hrosul.