ESC 2017: Schweiz schickt Timebelle
Die Gruppe Timebelle wird die Schweiz in Kiew mit dem Titel "Apollo" vertreten. Doch während man sich hierzulande darüber grämt, zweimal hintereinander den letzten Platz bei einem ESC-Finale belegt zu haben, könnte sich für die Schweizer ein noch größeres Debakel anbahnen: Sie mussten sich 2015 in Wien und 2016 in Stockholm schon im Halbfinale mit der roten Laterne zufriedengeben. In diesem Jahr war daher das Konzept des Vorentscheids dahingehend modifiziert worden, dass nicht mehr lustlos ausgewählte Beiträge der einzelnen Regionalsender für den Proporz zwischen den einzelnen Landesteilen sorgen sollten, sondern eine entsprechend zusammengesetzte Vorauswahljury. Außerdem wurde festgelegt, dass mindestens eine Person aus den teilnehmenden Teams - entweder der Künstler, der Komponist oder der Texter - aus der Schweiz kommen muss.
Variable Töne
Der Wille, eine erfolgreiche Vorentscheidungsshow auf die Beine zu stellen, war auf jeden Fall spürbar, und Moderator Sven Epiney führte mit sympathischem Augenzwinkern durch eine professionell produzierte Show. Leider konnten weder die aus etwa 160 Einsendungen ausgewählten Kompositionen noch die sechs Finalisten mit dem Anspruch der Sendung mithalten: Die viel gepriesenen tollen Stimmen wussten - mit Ausnahme von Gaststar Sebalter (2014 in Kopenhagen) - die Töne ihrer uninspirierten Songs sehr variabel zu setzen. Das galt leider auch für die siegreiche Formation Timebelle, die bei der Schweizer Vorentscheidung 2015 nur auf Platz 2 gelandet war und nun im zweiten Anlauf das Ticket zum ESC lösen konnte: Wenn Leadsängerin Miruna Manescu die Falsettwechsel ihres Songs bis Kiew nicht unter Kontrolle bekommt, könnte sie der Schweiz auf dem letzten Platz im Semi den befürchteten Hattrick bescheren.