Armenien schickt Artsvik nach Kiew
Drei Monate lang dauerte Armeniens Suche nach dem perfekten Teilnehmer für den Eurovision Song Contest 2017. Seit Oktober ermittelte der Fernsehsender AMPTV in verschiedenen Live-Shows einen passenden Kandidaten für den ESC in Kiew. Diese Suche hat nun ein Ende: Artsvik wird für ihr Land in die Ukraine reisen und dort um Punkte singen.
Es war keine einfache Entscheidung für Song-Contest-Fans, ob sie den Heiligen Abend im Kreise ihrer Familie verbringen oder lieber vor dem Computer das Finale der Castingshow "Depi Evratesil" verfolgen - denn nachdem Eurovision.tv die Vorentscheidungsstreams in diesem Jahr ohne große Vorankündigung gestrichen hat, war ein zeitversetzter Genuss des finalen Showdowns zwischen Marta Kirakosyan und Artsvik Harutyunyan nicht ohne Weiteres möglich. Das ist insofern bedauerlich, als dass das seit dem 1. Oktober laufende Casting durchweg modern und professionell inszeniert war. Dafür sorgte unter anderem das Jurypanel, das mit den verdienten ESC-Veteranen Iveta Mukuchyan (2016), Aram Mp3 (2014), Essaï (2015 Mitglied der Gruppe Genealogy), Inga und Anush Arshakyan (2009, 2015) und Hayko (2007) hochkarätig besetzt war.
Auf Nummer sicher
Die Show, die in weiten Teilen an "The Voice" angelehnt war, leistete sich über weite Strecken sogar ausgefallene Showtalente wie den diabolischen Alexander Plato, auch wenn im Finale erwartungsgemäß zwei stimmgewaltige Diven aufeinandertrafen: Marta und Artsvik durften je einen internationalen und einen armenischen Hit vortragen, bevor Jury und Publikum sich für eine der beiden Maryah-Rihanna-Alicia-Christina-Beyoncé-Wiedergängerinnen entscheiden mussten.
In der Abstimmungspause stellte ein weiterer armenischstämmiger Künstler sein Talent unter Beweis: Hovig Demirjian, der seit Oktober als zypriotischer Teilnehmer für Kiew 2017 feststeht. Am Ende entschieden sich Juroren (62 Prozent) und Zuschauer (80 Prozent) relativ eindeutig für die aus einer russischen "The Voice"-Staffel bekannte Artsvik, die allerdings erst im März ihren ESC-Beitrag vorstellen wird. Dass der aus schwedischer Feder stammen dürfte, darf bereits gemutmaßt werden.