1 | 19 Kaum zu glauben, dass Nadav Guedj aus Israel erst 16 Jahre alt ist. Selbstbewusst eröffnet er zusammen mit seinen Tänzern den vierten Probentag in Wien. Das Energielevel ist hoch - die Jungs verbreiten Spaß.
2 | 19 Mit abgefahrenen Flügel-Turnschuhen, passend zum Titel "Golden Boy", beschränkt sich Nadav Guedj in Sachen Extravaganz auf die Fußbekleidung. Ansonsten steckt er klassisch im Anzug.
3 | 19 Auch beim Bühnenbild wird nicht ganz so stark aufgedreht wie bei anderen Künstlern. Pompöse Projektionen gibt es nicht. Der Israeli macht vier Durchläufe und wirkt am Ende dann doch etwas geschafft, trotz seines jugendlichen Alters.
4 | 19 Dann betritt eine der eigenwilligsten Künstlerinnen dieses ESC-Jahrgangs im knallroten Kleid mit eleganter Schleppe die Bühne. Die Lettin Aminata Savadogo sorgt vor gleichfarbigem Lichtgewitter nicht nur für einen musikalischen, sondern auch für einen Farb-Flash.
5 | 19 Ihre Eigenkomposition "Love Injected" - eine Art elektronischer R'n'B-Song - erfährt Begeisterung und Ablehnung zugleich. Viele lieben den Song der Lettin mit afrikanischen Wurzeln und sehen eine potenzielle Siegerin - anderen geht das exzentrische Lied auf die Nerven.
6 | 19 Farblich bleibt erstmal alles gleich. Auch beim Aserbaidschaner Elnur Hüseynov ist die Bühne in Blutrot getaucht. Doch das ist auch die einzige Gemeinsamkeit. Präsentierte sich Aminata Savadogo noch recht statisch, wird jetzt wild getanzt.
7 | 19 Ist das Kitsch oder ist das Kunst? Elnur Hüseynov hat Oper- und Musical-Erfahrung und das sieht man der Inszenierung von "Hour Of The Wolf" auch an. Gesanglich gut, der Rest ist reine Geschmackssache.
8 | 19 Ein Polarnacht-Himmel breitet sich in der Wiener Stadthalle aus. Darunter steht im rosa Ballett-Röckchen die zarte Isländerin María Ólafsdóttir. Doch die Naturgewalten können ihr nichts anhaben - mit erstaunlich voluminöser Stimme schmettert sie ihr "Unbroken".
9 | 19 Rückenwind erhält sie von einem Backgroundchor, der sich dezent im Hintergrund hält, wie es der Name verlangt. Eine sichere, solide Performance.
10 | 19 Hat er schon Starallüren? Mit 15-minütiger Verspätung betreten Favorit Måns Zelmerlöw und viele kleine "Heroes" die Bühne. Auf seine Performance waren alle besonders gespannt. Bereits im "Heroes"-Video trat der Schwede mit kleinen Zeichenmännchen auf, musste das Video aber aus Copyright-Gründen zurückziehen.
11 | 19 Jetzt ist er wieder mit seiner projizierten Mannschaft am Start, allerdings hat sich diese leicht verändert. Bis auf ihr Redesign ist der Auftritt genauso wie beim schwedischen Vorentscheid. Im Gegensatz zu den anderen Künstlern bietet Måns also keine Überraschung - was ein bisschen enttäuscht.
12 | 19 Waldprojektionen sind der Renner beim 60. ESC. Vor der Schweizerin Mélanie René haben schon die Armenier, die Irin Molly Sterling und die Ungarin Boggie das Naturthema aufgegriffen. Die Bühnenshow der Eidgenossin ist perfekt auf ihren Song "Time To Shine" abgestimmt. Erst steht sie verhüllt in Schwarz da, dann ...
13 | 19 ... erstrahlt sie in edlem Weiß und auch der Wald ist viel freundlicher und verliert alles Unheimliche. Mélanie René erzählt in der Eigenkomposition von ihrer eigenen Verwandlung vom schüchternen Mädchen zur selbstbewussten Frau und bringt das auch überzeugend rüber.
14 | 19 Erleuchtet geht es weiter - wenn auch ein bisschen dezenter. Vor einem romantischen Sternenhimmel performt Giannis Karagiannis aus Zypern den ruhigen, entspannten Popsong "One Thing I Should Have Done".
15 | 19 Mit Lichtfontänen geht es dann doch noch etwas turbulenter weiter. Es wirkt fast so, als hätte der plötzliche Showeffekt Giannis Karagiannis erschreckt. Kein Problem, denn er steckt ja noch in der ersten Probe. Bis zur TV-Show ist noch ausreichend Zeit, alles zu koordinieren.
16 | 19 Auch Maraaya aus Slowenien bleiben zurückhaltend beim Licht-Design. Doch die Bühnendarbietung ist teilweise exzentrisch: Eine Tänzerin spielt Luftgeige und Sängerin Marjetka Vovk besteht auf ihr Markenzeichen, die Kopfhörer.
17 | 19 Duettpartner und Ehemann Ales "Raay" Vovk begleitet den Song am Flügel. "Here For You" kommt auch bei der ersten Probe in Wien als wunderschöner Pop-Titel rüber. Performance und Outfit jedoch sind sehr gewöhnungsbedürftig.
18 | 19 Auch Monika Kuszyńska aus Polen wird von einem Flügel begleitet - diesmal ist er weiß. Ein Blumenmeer, das einem Blütenduft in die Nase zu wehen scheint, umrahmt den Vortrag der Sängerin, die nach einem schweren Unfall im Rollstuhl sitzt.
19 | 19 Mit der schönen Ballade "In The Name Of Love", die für Toleranz und ein friedliches Miteinander wirbt, gehen die ersten Proben der Halbfinalisten zu Ende. Ein harmonischer Abschluss, der das ESC-Motto "Building Bridges" perfekt zum Ausdruck bringt.