Doku über die Vorbereitungen zum ESC 2019
Die Politik mischte schon mit beim Eurovision Song Contest 2019, da hatte Netta aus Israel ihn 2018 gerade gewonnen. "Next year in Jerusalem", kündigte sie an. Die Politik wollte mit dem ESC in Jerusalem die Stadt als Hauptstadt Israels stärken - doch das hätte die ausrichtende European Broadcasting Union (EBU) vor unlösbare Probleme gestellt. Doch ein ESC im streng religiösen Jerusalem ist allein schon deshalb undenkbar, weil er am Sabatt stattfinden würden, und so kommt der 64. ESC nach Tel Aviv. Am 14., 16. und 18. Mai treten 41 Länder im friedlichen Gesangswettstreit gegeneinander an - hunderte Millionen Menschen werden dabei zuschauen. Es ist die Gelegenheit für Israel, sich als demokratisches, tolerantes Land zu präsentieren. Doch die Probleme hören nicht auf. Die Doku "Kein bisschen Frieden - Der Grand Prix in Israel" zeigt die Vorbereitungen des ESC und es kommen Fans, Verantwortliche und Gegner zu Wort.
Politische und religiöse Konflikte
Tel Aviv gilt als die weltoffenste Stadt in Israel. Gleichzeitig gibt es Kampangen und Proteste gegen das Land. Die internationale Boykottbewegung BDS droht mit Störungen, will verhindern, dass Israel sich mit einer Kulturveranstaltung wie dem ESC "reinwaschen" kann. Immer wieder eskaliert die Situation am Gazastreifen, es gibt Luftangriffe auf Israel und Vergeltungsschläge. Die orthodox-religiöse Bevölkerung des Landes fühlt sich provoziert, weil die EBU mit dem ESC am Sabatt ihre heiligen Gesetze nicht achte. In Tel Aviv werden am Sabatt keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren - dabei ist neben dem ESC im Mai dort ohnehin Touristenhochsaison.
Vielfalt und Toleranz - "Dare To Dream"
Es gibt aber auch die Fans, die den ESC in Tel Aviv zu einer unvergesslichen Zeit machen wollen. Unzählige freiwillige Helfer unterstützen die Veranstalter rund um die Show. Die Stadt will sich von ihrer besten Seite zeigen - offen und tolerant. Kann Israel ein guter Gastgeber sein und eine Woche lang eine rauschende Party feiern? Oder werden die Konflikte in diesem ohnehin sehr widersprüchlichen Land durch den ESC nur noch größer?