Ukrainer Alekseev singt für Belarus
Der ukrainische Sänger Alekseev tritt die Nachfolge der Naviband als belarussischer Teilnehmer am Eurovision Song Contest an. Der nostalgische Popsa-Titel "Forever" von Kyrylo Pavlov und Evhen Matyushenko erhielt im Rennen um das Ticket für Lissabon die Höchstpunktzahlen von Publikum und Fachjury. Als Kandidat bei "The Voice of Ukraine" hatte sich der 24-Jährige 2014 einen Namen gemacht und ist seither in vielen Ländern der ehemaligen Sowjetunion ein gefragter Künstler. Der Starbonus soll Belarus nach Dimitry Koldun 6. Platz in Helsinki 2007 endlich wieder einen Top-10-Platzierung bescheren.
Skandal-Stadel
Leider sorgt die belarussische Vorentscheidung immer wieder für Negativschlagzeilen durch angebliche Wertungsmanipulationen oder den kurzfristigen Austausch von Song und oder Interpret. In diesem Jahr wurde dem Fernsehsender BRTC gleich von sieben der teilnehmenden Kandidaten vorgeworfen, die Vorentscheidung zugunsten von Alekseev zu manipulieren: Sein in russischer Sprache auf mehreren Konzerten vorveröffentlichter Beitrag war nicht disqualifiziert worden, sondern durfte geringfügig umgeschrieben werden, um am Wettbewerb teilnehmen zu können. So gnädig war man zuvor mit einem Titel der Sängerin Sofia Lapina nicht gewesen, die angesichts der Ungleichbehandlung ihre Vorentscheidungsteilnahme kurzerhand absagte.
Ernüchternde Entscheidung
Schade um das eigentlich recht unterhaltsame Finale, denn aus den insgesamt 95 Einreichungen hatte die Fachjury bei den Vorab-Auditions sehr unterschiedliche Songs herausgepickt - wobei leider auch die gesanglichen Leistungen recht uneinheitlich ausfielen. Nach dem wie üblich nicht enden wollenden Pausenprogramm, das in erster Linie aus nicht ins Finale gekommenen Beiträgen bestand, verkündeten die Moderatoren Olga Ryzhikova und Teo das erwartete Ergebnis: Der bei der Publikumswertung klar vorne liegende Alekseev wurde auch von der Jury mit Höchstpunktzahl durchgewinkt. Dafür, dass der junge Mann beim Vortrag deutlich an seine stimmliche Kapazitätsgrenze gelangt war, eine ernüchternde Entscheidung.