Alex Diehl will zum ESC-Vorentscheid
Es gibt noch keine Entscheidung darüber, wie der deutsche ESC-Vorentscheid 2016 ablaufen wird. Aber die Diskussion um mögliche Kandidaten läuft im Netz unvermindert weiter. Entweder schlagen sich Künstler selbst vor, oder aber ihre Fans machen mobil und bringen sie ins Spiel.
Einer dieser Künstler ist Alex Diehl. Er hat in Worte gefasst, was die Menschen nach den Terroranschlägen in Paris bewegt. Noch in der gleichen Nacht schrieb der bayerische Liedermacher einen Song. "Nur ein Lied" nannte er ihn - und stellte am nächsten Tag ein einfaches Schwarz-Weiß-Video ins Netz, das millionenfach geteilt wurde. "Nur ein Lied" ist direkt, emotional und berührend - und spricht wohl deshalb so vielen Menschen aus der Seele. Daher wollen Fans den 27-Jährigen auch zum ESC nach Stockholm schicken. Mittlerweile gibt es auch eine Online-Petition, auf der bisher gut 2.000 Unterstützer unterschrieben haben.
"Aus Angst wird Hass, aus Hass wird Krieg, bis die Menschlichkeit am Boden liegt, bis hier alles explodiert und jeder den Verstand verliert", heißt es unter anderem in dem Song. Diehl teilt seine Angst und seine Hoffnung auf eine friedliche Welt. Da werden Erinnerungen wach - und natürlich ziehen viele eine Parallele zu Nicole, die 1982 mit ihrem einfachen Lied "Ein bisschen Frieden" die Herzen der Grand Prix-Gemeinde gewann.
"Ich würde es wahnsinnig gerne machen"
Würde Diehl zum ESC nach Stockholm fahren? "Ich würde es natürlich wahnsinnig gerne machen, da brauchen wir nicht darüber reden. Es wäre eine Ehre für mich", sagte er in einem Interview. Aber abgesehen von seiner Person - ihm sei es wichtig, dass dort ein Musiker mit Herz und Verstand antrete. "Ich würde einen Musiker hinschicken, der sich traut ein politisches Statement abzugeben und vermittelt, dass wir in Deutschland keine Lust auf Angst, Krieg und Hass haben." Und bitte "keine Tänzerinnen und Feuerzauber", sagte er der Münchener "Abendzeitung". Eine einfache und klare Botschaft sei wichtig.
Einnahmen für einen guten Zweck
Diehl macht seit vielen Jahren Musik. Nun ist er über Nacht berühmt geworden. Aber mit seinem Friedenssong will er für sich kein Geld verdienen. Alle Einnahmen aus CD-Verkäufen und Downloads sollen über die Organisation "Save the Children" Kriegswaisen in Syrien zu Gute kommen.
Auch die Kassierer wollen nach Stockholm
Unterdessen geht die Diskussion um mögliche andere ESC-Kandidaten unvermindert weiter. So gibt es beispielsweise auch eine Online-Petition für Wolfgang Wendland und die Kassierer. Dort haben schon mehr als 33.000 Fans unterzeichnet.