2002: Deutscher Vorentscheid in Kiel
Der Vorentscheid in der Kieler Ostseehalle wurde zum Happy End für Corinna May. Die Bremer Sängerin war in den Vorjahren bereits zwei Mal ins Rennen gegangen, doch wurde entweder nachträglich disqualifiziert (1999, weil ihr Song schon einmal von einem anderen Komponisten veröffentlicht wurde) oder knapp geschlagen (2000, zweiter Platz hinter Stefan Raab). Diesmal sollte das von Ralph Siegel produzierte Lied "I Can't Live Without Music" endlich die Gunst der Fernsehzuschauer für sie gewinnen.
Insgesamt gingen 15 Teilnehmer an den Start, drei mehr als im Vorjahr. Mit Schlager, Pop, Gospel, Soul, R&B bis hin zu Punk waren so viele Musikgenres wie noch nie vertreten. Mit dabei auch drei Kandidaten, die für Deutschland bereits in der Vergangenheit beim Eurovision Song Contest ins Rennen gingen: Nino de Angelo (1989 in Lausanne), Ireen Sheer (1978 in Paris) und Joy Fleming (1975 in Stockholm).
Hohe Erwartungen gab es auch bei der Kelly Family, doch zu großer Überraschung kam ihr Song "I Wanna Be Loved" nicht einmal ins Vorentscheid-Finale. Dorthin schafften es neben Corinna May noch Joy Fleming & Jambalaya ("Joy To The World") und Normal Generation ("Hold On"), die sich schließlich mit dem zweiten und dritten Platz zufrieden geben mussten. Corinna Mays "I Can't Live Without Music" sollte übrigens der erste englischsprachige Song aus Deutschland sein, der es nach 25 Jahren zum Eurovision Song Contest schaffte. Zuletzt war es das Disco-Pop-Trio Silver Convention, das 1977 seinen Beitrag "Telegram" auf Englisch sang und zum ESC-Finale in London fuhr.