Deutschland: Corinna May
"Im dritten Anlauf will ich es packen und endlich Deutschland vertreten." - Und sie schaffte es tatsächlich: Mit 41,1 % der Stimmen lag Corinna May beim Vorentscheid 2002 deutlich vor Joy Fleming (32,5%) und der Normal Generation (26,4%). Corinna May ging beim Eurovision Song Contest 2002 in Tallinn mit der Startnummer 18 ins Rennen.
Ihr Produzent Ralph Siegel hoffte, dass sich die Geschichte wiederholen würde: Auf diesem Startplatz gewann 1982 Nicole mit dem ebenfalls von ihm geschriebenen Song '"Ein bißchen Frieden'" für Deutschland das bislang einzige Mal die europäische Schlagerkrone. Doch es folgte ein Debakel: Corinna May wurde von 24 Teilnehmern auf einen Platz 21 gewählt.
Doch sie glaubt an sich und ihre Stimme: Corinna May, von Geburt an blind, gewann 1999 mit "Hör´ den Kindern einfach zu" die deutsche Vorentscheidung. Die stimmgewaltige Sängerin durfte jedoch nicht nach Jerusalem fahren, denn ihr Siegertitel wurde disqualifiziert, da Komponist Frank Zumbroich das Lied schon 1997 als Promo-CD veröffentlicht hatte. 2000 versuchte sie es erneut, diesmal mit einer Komposition von Ralph Siegel, unterlag jedoch mit deutlichem Abstand Stefan Raab.
Jazz und Gospel sind ihre Wurzeln
May, die mit bürgerlichem Namen Corinna Meyer heißt, entdeckte bereits als Kind ihre Leidenschaft für Musik. "Mit einer Haarsprayflasche in der Hand", erinnert sie sich heute. Aus dem Spaß wurde Ernst, als sie nach einer Ausbildung zur Masseurin und einigen Auftritten mit einer Jazz-Band in einen Gospel-Chor eintrat. Da wusste Corinna May, dass sie Sängerin werden wollte: "Das Singen ist für mich nicht nur ein Beruf - ich liebe es" Einen Spruch kann die 31-Jährige aber überhaupt nicht leiden: "Du singst aber gut - obwohl du blind bist."
Ihr Song "I Can't Live Without Music" (komponiert von Ralph Siegel) landete beim Eurovision Song Contest in Tallinn auf dem 21. Platz.