Lys Assia beim Grand Prix d'Eurovision 1956. © ARD/NDR

1956: Gran Premio Eurovisione Della Canzone Europea in Lugano

Stand: 14.04.2015 14:46 Uhr

Der Kultstatus des ESC war beim ersten Finale in Lugano 1956 noch nicht abzusehen. Spätere Teilnehmer wie Dänemark, Großbritannien und Österreich verpassten schlicht die Anmeldefrist.

Der von der European Broadcasting Union (EBU) ins Leben gerufene Grand Prix d'Eurovision musste sich anfangs gegen starke Konkurrenz wie das beliebte San Remo Festival oder die deutschen Schlagerfestspiele in Baden-Baden durchsetzen. Deshalb wurde die Idee des Singwettbewerbs ganz auf das Fernsehen zugeschnitten. Das Ziel: möglichst hohe Einschaltquoten.

Sieben europäische Länder (Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Schweiz und die Bundesrepublik Deutschland) gingen am 24. Mai in Lugano an den Start, jedes Land durfte zwei Beiträge liefern.

Deutschland schickte Freddy Quinn ("So geht das jede Nacht") und Walter Andreas Schwarz ("Im Wartesaal zum großen Glück") ins Rennen, andere Länder wie Gastgeber Schweiz oder Luxemburg ließen je eine Interpretin zwei Lieder singen.

Erste Grand-Prix-Königin wurde die populäre Lys Assia mit dem melancholischen Song "Refrain". Vielleicht kam ihr dabei der Abstimmungsmodus zu Gute: Die Jurymitglieder - jeweils zwei aus jedem Teilnehmerland - stimmten geheim über den Favoriten ab und konnten auch das eigene Land wählen.

Die Luxemburger verzichteten aus finanziellen Gründen auf eine eigene Jury und baten die Schweiz, ihnen mit zwei Wertungsrichtern auszuhelfen. Über den Endstand aller Teilnehmer ist nichts bekannt, da die Stimmzettel nach der Auszählung sofort vernichtet wurden.

1. Eurovision Song Contest

Datum: 24. Mai 1956
Gastgeber: Lugano / Schweiz
Teilnehmer: 14 Titel aus sieben Ländern
Abstimmungs-Modus: geheime Jurywertung

Wissenswertes

Dänemark, Großbritannien und Österreich wollten ebenfalls am ersten Eurovision Song Contest teilnehmen, verpassten aber schlicht die Anmeldefrist.

Strikte Regeln zum Start: Die Beiträge durften maximal dreieinhalb Minuten lang sein, lediglich Solokünstler durften auf die Bühne. Begleitet von einem 24-köpfigen Orchester, beschränkte sich der Auftritt aufs Singen - Tanzschritte waren verpönt.

Weitere Informationen
Lys Assia beim Grand Prix d'Eurovision 1956 in ein Fotoalbum montiert. (Bildmontage) © NDR/ fotolia.com Foto:  Halfpoint

60 Jahre ESC - Ein Blick zurück

Im schweizerischen Lugano treten am 24. Mai 1956 erstmals sieben europäische Nationen beim Grand Prix d'Eurovision gegeneinander an. Jedes Land geht mit zwei Liedern an den Start. mehr

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 24.05.1956 | 21:00 Uhr

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