Stand: 01.02.2017 11:30 Uhr

Was sagt die Auslosung der Semis - und was nicht?

Paradise Oskar für Finnland bei den Proben am 01.05.2011 © EBU Foto: Alain Douit
Der Finne Paradise Oskar trat 2011 in Düsseldorf aufgrund einer Auslosung mit einer Ballade auf dem ungünstigen Startplatz Nummer eins an.

Am 31. Januar hat die EBU (European Broadcasting Union) in Kiew per Losverfahren 37 Teilnehmerländer auf das erste und zweite Halbfinale des 62. Eurovision Song Contest verteilt. Die Auslosung zu den Halbfinals des ESC ist ja seit vier Jahren nur noch eine halbe: Vor dem Eurovisions-Festival 2013 in Malmö wurde von den Verantwortlichen der Show beschlossen, dass nicht mehr dem Zufall überlassen wird, wer in den jeweiligen Halbfinals als Erster oder als Letzter singt. Das widerspreche den berechtigten Wünschen der Regie der Abende.

Traurige Balladen eignen sich nicht für den Show-Auftakt

Ein Semifinale oder gar das Finale könne nicht mit einer traurig stimmenden Ballade begonnen werden - das Publikum würde durch einen allzu tranigen Auftakt zum Wegschalten gedrängt. Beispiel: Dass der Finne Paradise Oskar beim ESC 2011 in Düsseldorf im Finale so gelost wurde, dass er sich an erster Stelle dem Eindruck von Millionen von Menschen stellen musste, nützte weder ihm, dem Dritten seines Semis, noch trug sein Lied "Da Da Dam" zum schwungvollen Auftakt der Show bei.

Jamala hatte ein gutes "Umfeld"

Jamala aus der Ukraine hält den ESC-Pokal und eine Flagge in die Höhe. © dpa - Bildfunk Foto: Maja Suslin
Die Ukrainerin Jamala hatte mit ihrem eher schwermütigen Titel einen glücklichen Startplatz zwischen zwei temporeichen Acts.

Deshalb wurde 2013 beschlossen, die genaue Reihenfolge den Showplanern zu überlassen. Auch deshalb werden die allermeisten Startnummern für das Finale erst nach den Semis vergeben - und nicht mehr dem Zufall überlassen. Es gab - und gibt - an dieser Regelung Kritik, aber am Ende mag der Ukrainerin Jamala beim ESC 2016 in Stockholm geholfen haben, dass sie sich mit ihrer schwermütigen Nummer "1944" nicht zwischen vier anderen unfröhlichen Liedern wiederfand, sondern zwischen den eher temporeichen Acts Justs aus Lettland und Ira Losco aus Malta.

Über Chancen einzelner Länder ließe sich nur spekulieren

Die Auslosung in Kiew gibt denn auch wenig Aufschluss über kommende Chancen, gut 80 Prozent aller Lieder sind ja noch nicht bekannt. Gelost wurde ja lediglich, in welchem Semi ein Land performt und ob der Auftritt in der ersten oder zweiten Hälfte stattfindet. Genau wie 2016 singen Aserbaidschan und Armenien - die sich eher feindlich gegenüberstehen - wieder in einem Semi. Letztes Jahr in Stockholm hat das nicht geschadet, denn beide Länder zogen ins Finale ein. Griechenland und Zypern sind ebenso gemeinsam im Halbfinale wie 2016. Damit ist sozusagen garantiert, dass sie nicht punktlos bleiben: Zwölf Punkte schenkten sie sich in Stockholm gegenseitig - was aber Griechenland auch nicht ins Finale trug.

Deutschland mag Nachbarn helfen

Stimmen wie etwa der Prinzblog glauben, dass es Portugal als Rückkehrer zum ESC im ersten Semi nicht leicht haben werde. Das jedoch ist nicht gesagt: Schließlich kommt es ja überwiegend auf das Lied an. Beim zweiten Semifinale am Donnerstag, den 11. Mai 2017, treten dann unsere südlichen Nachbarn Österreich und die Schweiz an. Und weil Deutschland als feststehender Final-Teilnehmer beim zweiten Semi an der Abstimmung beteiligt ist, können unsere südlichen Nachbarn hoffen, ein paar Nachbarschaftspunkte zu ernten.

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Vor der Probe: Die Bühne im International Exhibition Centre (IEC) in Kiew. © eurovision.tv Foto: Thomas Hanses

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 13.05.2017 | 21:00 Uhr

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