Stand: 02.01.2019 16:34 Uhr

Der Prinz ESC-Blog sagt "Adieu"

Das ist keine schöne Nachricht zum Jahresbeginn: Der Prinz-Blog stellt seine Aktivitäten mitten in der neuen ESC-Saison ein und geht in Kürze vom Netz. Im Abschiedstext von Peter Rensmann, einem der Mitbegründer des Blogs, heißt es: "Es war eine großartige Zeit - zehn beschwingte eurovisionäre Jahre. Aus Fans mit einem gemeinsamen Hobby (und scharf auf Akkreditierungen) wurden Freunde."

Ein paar Tage ist die Website noch online, um den Fans die Möglichkeit zu geben, sich "in die letzten Jahre zurückzuklicken". Mitte Januar wird der Blog dann endgültig offline gehen.

Fester Bestandteil seit dem ESC in Belgrad

BennyBenny vom Prinz-Blog mit Michael Schulte beim Songwriting-Camp in Berlin.
BennyBenny trug beim Songwriting Camp 2018 gegen Michael Schulte ein Tischtennis-Duell aus.

Der Aufstieg und die Prominenz des größten deutschen Forums für ESC-Fans begann vor fast elf Jahren. Die Prinz-Blogger erläutern geschichtsbewusst: "Am 5. Mai 2008 unmittelbar vor dem ESC in Belgrad erschien der allererste Beitrag 'Vorfreude'." Die drei Blogger Armen, DJ Ohrmeister und Marc waren in die serbische Hauptstadt gereist, um die deutschen Teilnehmerinnen No Angels zu unterstützen und zwei Wochen lang ihre Sicht auf den ESC mitzuteilen. Die Entertainmentwebsite des damals noch in Papierform erscheinenden Magazins "Prinz" stellte den ESC-Fans ihre Plattform zur Verfügung.

ESC-Neuigkeiten gab es damals nur begrenzt und die Absicht des Projektes war offenkundig: Der Prinz-Blog wollte den Fans im deutschsprachigen Raum buchstäblich alle Informationen aus allen Vorentscheidungen bieten - so als sei das Publikum live dabei.

Genug der Rituale

Nach zehn Jahren sei nun ein wenig die Luft raus, heißt es in dem Abschiedsbeitrag. Man habe den eigenen Zenit überschritten, berufliche Aufgaben und private Angelegenheiten seien wieder stärker in den Vordergrund gerückt: "Einigkeit besteht bei uns aber weitgehend darüber, dass wir mit dem Blog alles erreicht haben, was man in diesem Format mit den korrespondierenden Rahmenbedingungen erreichen kann. Und dass es guttut, im Leben auch immer wieder Veränderungen herbeizuführen."

Peter Rensmann erwähnt aber auch Schwierigkeiten: "Ich will nicht verhehlen, dass es in der Bubble auch Rituale gibt, die Jahr für Jahr wiederkehren und auf die Dauer ermüdend und lästig bis anstrengend sind."

Abschiednehmen von Kollegen

Die Arbeit unserer Prinz-Blog-Kollegen werden wir in professioneller Hinsicht vermissen. Denn sie war mehr als nur anregend. Sie war auch für uns journalistisch antreibend. Mit niemandem im eurovisionären Pressetross konnte man so fachkundig über das Aktuelle sprechen, wie mit dem Team von Peter Rensmann, was zuletzt noch aus den Autoren BennyBenny, Jan, DJ Ohrmeister, Douze Points, Tjabe, Marc, Salman und Matthias bestand. Zugleich hatten sie aber auch Sinn für das Historische, das zur Medienerfolgsgeschichte des Eurovision Song Contest naturgemäß dazugehört.

Wir sagen: Auf Wiedersehen, tusen takk, farewell. Und das mit einem norwegischen Gruß aus dem Jahr 1982. Einige Wochen bevor Nicole im britischen Harrogate mit "Ein bisschen Frieden" für Deutschland den Grand Prix Eurovision gewann, sangen Anita Skorgan und Jahn Teigen beim norwegischen Vorentscheid "Adieu".

Dieses Thema im Programm:

NDR Blue | ESC Update | 26.01.2019 | 19:05 Uhr

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