Lagerfeuer-Stimmung in Wien?
In unserem Bewerber-Check gehen wir der Frage nach, wer von den Anwärtern es bis ins Clubkonzert schafft und damit die Chance auf die Wildcard beim deutschen Vorentscheid "Unser Song für Österreich" hat.
Anthrin Warnking, Autorin bei eurovision.de, hat den Titel "See sehn" von Spielraum unter die Lupe genommen und ist direkt in Lagerfeuer-Stimmung gekommen.
Leichtigkeit und Sehnsucht
Spielraum - das sind die Geschwister Hanna und Phil aus Münster inklusive ihrer Live-Band. Wie schon der Name sagt, wollen sie mit ihrer Musik einen Raum schaffen, um sich auszuprobieren. Das spürt man auch in "See sehn". Der Song vermittelt eine verträumte, aber trotzdem fröhliche und hoffnungsvolle Stimmung, die sofort den Drang weckt, rauszugehen und das Leben zu genießen - egal, ob am besungenen See, im Cabrio oder bei lauschigen Lagerfeuergesängen. "See sehn" ist kein Song großer Gesten, sondern ein Song der Leichtigkeit und der Sehnsucht.
Kopfstimme und groovige Sounds
Laut eigener Beschreibung erzählen Spielraum mit ihrer Musik "Geschichten einer lebenshungrigen Generation zwischen Jugend und Ernst des Lebens". Das trifft es ziemlich gut. Spielraum reihen sich mit ihrem Sound in die Riege deutscher Singer-Songwriter à la Philipp Poisel ein und erinnern nicht nur im Songtitel an den Jungen mit der Gitarre und sein "Meer Sehn". Hannas prägnante Kopfstimme in Verbindung mit groovigen Gitarren- und Klaviersounds geben dem Song zusätzlichen Pepp - so driftet er nicht in den Kitsch ab.
Fazit: Was die musikalische Innovation angeht, ist hier zwar nicht viel zu holen - die Atmosphäre und das Gefühl, das Spielraum vermitteln, stimmen aber. "See sehn" hätte einen Startplatz beim Clubkonzert verdient. Ob sich Spielraum aber gegen die harte Konkurrenz durchsetzen, können wir nur abwarten.