Stand: 13.02.2014 16:36 Uhr

"Der Respekt ist riesengroß"

Für viele ESC-Fans nimmt die Band Unheilig beim deutschen Vorentscheid am 13. März in Köln den Platz des Favoriten ein. Der Graf sieht das anders, für ihn haben alle die gleichen Chancen - und aufgeregt ist er sowieso.

Sie haben Ihre Fans darüber abstimmen lassen, ob Sie beim Vorentscheid zum ESC mitmachen sollen oder nicht. Warum? Hatten Sie Angst, eine einsame Entscheidung zu fällen?

Der Graf: Bei Unheilig ist es ja mittlerweile Tradition, dass wir die Fans fragen, ob das alles so richtig ist, was wir tun. Die Fans haben auch schon mal entschieden, welches die nächste Single sein soll. Da es mein Traum ist, zum ESC zu gehen, wollte ich auch in diesem Fall  wissen, was die Fans davon halten.

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Ist es für einen Künstler in Deutschland heute noch ein Risiko, beim ESC anzutreten?

Der Graf: Nein, das sehe ich überhaupt nicht so. Der ESC ist die größte internationale Bühne die es gibt. Das ist wie Champions League. Für mich ist es eine große Möglichkeit, dass ich meine Musik auch mal einem großen Publikum zeigen kann. An eine Niederlage denk' ich gar nicht. Du musst dir treu sein und ehrlich. Und dann schauen, wie weit du kommst.

Mehr als 34.000 Mal wurde auf Ihrer Homepage über die Teilnahme abgestimmt. 94 Prozent der abgegebenen Stimmen sagten "Ja, Graf, geh nach Köln". Eine so starke Beteiligung spricht für eine große, treue Fangemeinde. Wenn die alle am 13. März anrufen, haben Sie den Sieg ja schon in der Tasche, oder?!

Der Graf: Nein! Der ESC hat ganz eigene Regeln, die Vergangenheit zeigt das. Ich freue mich natürlich, wenn die 34.000 anrufen. Da kann man ein gutes Gefühl haben, aber mehr auch nicht. Denn um zu gewinnen, brauchst du das ganze Land.

Sie haben mehrere Millionen Alben verkauft und sind der erfolgreichste Künstler des Vorentscheids. Wie gehen Sie mit der Favoritenrolle um?

Der Graf: Diese Rolle sehe ich nicht. Am wichtigsten sind die drei Minuten, in denen du dich den Menschen zeigst. Die bekommt jeder von uns. Da hilft es auch nichts, wenn man schon ein paar Platten verkauft hat.

Wie machen Sie aus Ihrem Auftritt in Köln eine Show?

Der Graf: Ich werde mich nicht verbiegen oder plötzlich einen roten Anzug anziehen. Graf ist Graf. Wir haben uns für die Show ein bisschen was einfallen lassen, aber das werde ich nicht verraten. Ein bisschen Spannung muss sein.

Haben Sie Respekt vor der Live- und der Wettbewerbssituation?

Der Graf: Vor einem Auftritt habe ich immer große Angst. Das Lampenfieber ist in den letzten 15 Jahren nicht weniger geworden. Und der Respekt ist riesengroß. Mein Rezept um Angst zu bekämpfen: einfach machen!

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 13.03.2014 | 20:15 Uhr