Porträt: Teddy Scholten
Der Grand Prix Eurovision startet 1959 erst zum vierten Mal und die Niederlande fahren bereits ihren zweiten Sieg ein. Teddy Scholten überzeugt die Jury in Cannes im modischen Petticoat vor Windmühlenkulisse mit dem neckischen Flirt-Song "Een beetje" (übersetzt: Ein bisschen). Die 32-Jährige tritt damit in die Fußstapfen von Corry Brokken, die zwei Jahre zuvor mit "Net als toen" den ersten Titel ins Land der Tulpen holt.
Erfolg als Sängerin und Moderatorin
1948 bringt Teddy Scholten zusammen mit ihrem Mann Henk die erste Platte raus - ein Album mit Kinderliedern. In den 50er-Jahren nimmt die Karriere für die Scholtens Fahrt auf. Teddy ist zudem als Solokünstlerin erfolgreich und moderiert verschiedene Shows im Fernsehen. Nach dem Grand-Prix-Sieg versucht sie mit ihrem Siegertitel auch international Fuß zu fassen - und spielt ihn auf Deutsch, Französisch und Italienisch ein. Mit einigem Erfolg - das Stück steigt über die Grenzen ihres Heimatlandes hinaus in die Hitparaden ein. Doch der ganz große Absahner ist ein anderes Lied aus dem ESC-Starterfeld. Die Jury in Cannes wählt den Italiener Domenico Modugno zwar nur auf Platz 6, doch das Publikum liebt seinen Song und "Piove (Ciao ciao bambina)" wird ein Welthit.
Schluss mit dem Showbusiness
In den 60er-Jahren nimmt Teddy Scholten weitere Alben auf und bleibt auch dem Grand Prix treu. 1965 und 1966 präsentiert sie den nationalen Vorentscheid und kommentiert 1966 außerdem die niederländische Fernsehübertragung des Finales in Luxemburg. Mitte der 70er-Jahren verabschiedet sie sich vom Showgeschäft und wird Pressereferentin für das Niederländische Rote Kreuz. Nach einem langen, erfüllten Leben schließt die Sängerin 2010 mit 83 Jahren für immer die Augen.