Stand: 06.03.2014 15:00 Uhr

Schlaflose Nächte und schwedische Fanpost

Apropos Mama, Deine Mutter ist Polin und Dein Vater Ukrainer und in der Ukraine bist du auch geboren. Wann bist Du denn nach Deutschland gekommen? Du sprichst ja ohne Akzent!

Ela: Mit acht. Ich wollte mich unbedingt mit den Kameraden unterhalten und wollte auch unbedingt aufs Musikgymnasium, da war ich sehr ehrgeizig. Meine Mama erzählt immer noch davon, wie sie nachts immer in mein Zimmer gekommen ist und mir diesen Duden aus der Hand genommen und gesagt hat: "Kind, geh endlich mal schlafen."

 

Damals war also schon die Musik dein Antrieb?

Ela: Natürlich. Ich bin ja mit Musik groß geworden. Meine Mama und mein leiblicher Vater waren ja Musiker. Es war für mich immer schon klar, ich will singen, ich will Songs schreiben, Musik machen. Aus der Ukraine gibt es noch ganz lustige Videos, wo ich als Kind auf der Bühne stehe und singe und ich hab damals sogar meinen Hund mit auf die Bühne geschleppt.

Und wie bist du zur Musik gekommen, Natalie?

Natalie: Ich hab mit acht angefangen Klavier zu lernen, und dann später war mir das nicht mehr genug. Da wollte ich Musik mit anderen zusammen machen und habe mir den Kontrabass ausgesucht, weil der im Schulorchester schlecht besetzt war und ich gerne ein großes Instrument spielen wollte und ich auch eher tiefe Töne mag als hohe.

Warum ein großes?

Natalie: Weil es faszinierend war, weil das keiner gespielt hat und es irgendwie cool aussah.

Ihr macht jetzt mit Elaiza seit einem guten Jahr Musik. Natalie und Yvonne wohnen in Berlin, Ela im Saarland. Wie oft fährst du nach Berlin, Ela?

Die Band Elaiza bei den Proben im Edelfettwerk Hamburg © NDR Foto: Rolf Klatt
Sängerin Ela ist in der Ukraine geboren. Seit sie acht ist, lebt sie im Saarland

Ela: Zwei bis drei Mal im Monat. Aber wenn man für eine Sache brennt, ist man auch bereit, ein bisschen länger zu fahren.

Natalie (lacht): Also mindestens acht Stunden Fahrt, darf ich mal erwähnen. Sie steigt morgens um vier Uhr in die Bahn oder manchmal auch um zwei Uhr nachts und ist dann morgens da und dann wird direkt geprobt. Ela ist auf jeden Fall sehr zäh.

Ela: Das ist die ukrainisch-polnische Schule.

Wie lange willst Du das noch durchhalten?

Ela: Ich mag das Saarland. Ich will im Saarland bleiben. Abgesehen davon, dass da meine Familie ist, Partner, Freunde finde ich es da auch total angenehm. Ich genieße einfach die Stille. In Berlin ist es sehr hektisch, mit S-Bahn, Tram, U-Bahn, viele Leute.

Was macht ihr nach dem Vorentscheid, wenn es nicht klappt. Seid ihr dann tief enttäuscht?

Ela: Nein, das ist doch nicht schlimm. Das ist eh schon verrückt, dass wir überhaupt dabei sein können. Ich meine, uns gibt es ja erst seit Anfang letzten Jahres. Wir werden nicht enttäuscht sein. Ganz im Gegenteil, wir machen einfach weiter. Und bringen dann erstmal unser Album raus.

Was ist der größte Wunsch für euer Leben?

Ela: Dass wir mit Elaiza groß werden. 

Natalie: Das wär sooo cool.

Das Interview führte Nicole Janke.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 10.05.2014 | 21:00 Uhr