Die Priester & Mojca Erdmann: Kirchenchor trifft Opernstimme
Kirchengesang trifft auf eine Sopranistin - wie habt ihr vier euch denn überhaupt gefunden?
Andreas: Wir haben den Song "Meerstern, sei gegrüßt" oder auch "Ave maris stella", der also aus einer sehr alten Tradition schöpft, kreiert. Dabei ist ein ganz neuer Song entstanden. Und um die Größe dieses Titels sichtbar zu machen, suchten wir neben uns drei Priestern als Polarität eine Frau. Es geht ja auch um Maria, die Mutter Jesu. Und wir haben nach einer Stimme gesucht, die zu uns passt. Bei Mojca ist uns der Atem gestockt. Da haben wir gewusst: Das ist sie und wenn sie jetzt auch noch will, haben wir die Richtige gefunden.
Und du wolltest?
Mojca: Ich wollte! Das war schon eine Herausforderung und etwas ganz Neues. Auch einfach die Art der Aufnahme - natürlich in einem normalen Tonstudio - war für mich etwas ganz anderes als im Konzertsaal mit Orchester. Auf schon existierende Beats zu singen hat irrsinnig Spaß gemacht. Und auch im Kontext mit den Dreien ist es eine tolle Begegnung und eine völlig neue Welt auch für mich.
In Hannover wartet die Bühne zum ESC-Vorentscheid auf euch. Dabei steht ihr dann nicht in einer Kirche, sondern in einer großen Halle vor Millionen Fernsehzuschauern im Ersten. Was glaubt ihr, was da auf euch zukommt?
Andreas: Ja, drei Minuten dauert der Song. Dann ist alles vorbei. Wir werden vorher noch ein paar Proben haben. Lichtprobe, Stellprobe. Und wir wollen noch einmal schauen, wie wir uns mit Mojca am besten hinstellen und das Ganze ins gute Licht rücken. Wir werden unser Bestes geben.
Rhabanus: Mir geht es so, dass ich immer auch ein gewisses Lampenfieber habe und etwas Nervosität verspüre. Es kann schon sein, dass sich das noch steigern wird. Denn ich glaube, da schauen doch ganz viele Menschen zu.
Mojca: Das wird eine Situation sein, die glaube ich einfach keiner von uns abschätzen kann. Weil es fernab von allem ist, was wir je erlebt haben. Ich habe auch an der Metropolitan Opera in New York gesungen. Das war bisher das größte Opernhaus mit 4.000 Plätzen. Und sich jetzt vorzustellen, dass noch mal so die dreifache Menge an Menschen in der Arena stehen wird, plus die ja wohl Millionen an den Fernsehern, ist schon unglaublich. Ich hoffe eben auch, dass wir den Spaß und die Freude, den wir bei der Musik haben, vermitteln können.
Wenn es beim Vorentscheid klappt, habt ihr euch für Malmö schon Platz gemacht im Terminkalender?
Andreas: Das muss sein. Das ist der Pfingstsamstag. Ein ganz spezieller Termin. Wenn Schweden, dann Schweden. Das Ganze ist so auf uns zugekommen, dass wir den Weg gehen, der uns hier vorgezeichnet wird. Schritt für Schritt. Das ist eine tolle Erfahrung. Wir haben aber auch nicht diesen Karrieredruck, wie ihn vielleicht andere verspüren würden.
Rhabanus: Ich bin der Auffassung: Wer A sagt, muss auch B sagen aber wir lassen es jetzt auf uns zukommen und schauen, wie diejenigen votieren, die die Möglichkeit haben. Und dann sind wir in Erwartung dessen was kommen wird.
- Teil 1: "So gut wie möglich singen und authentisch sein"
- Teil 2: Die Sache mit dem Lampenfieber