Natia Todua: Vom Au-pair zur Sängerin
Natia Todua hat einen Traum, für den sie bereit ist einiges aufzugeben: Sie will erfolgreiche Sängerin werden. Ohne Ausbildung oder Studienabschluss kommt die Georgierin 2016 als Au-pair nach Deutschland. 2017 nimmt sie an der Casting-Show "The Voice of Germany" teil - und gewinnt. Am 22. Februar tritt sie mit ihrem Song "My Own Way" in Berlin beim deutschen Vorentscheid "Unser Lied für Lissabon" an. Aber am Ende steht fest: Sie wird nicht für Deutschland beim Eurovision Song Contest 2018 in Portugal dabei sein.
Leben in einer Kriegsregion
Im März 1996 in Tiflis geboren, wächst Natia Todua mit zwei Geschwistern in Abchasien auf - einer kriegsgeplagten Region im Kaukasus. Natias Elternhaus wird gleich zweimal von Bomben zerstört. Beide Male baut die Familie das Haus wieder auf. Als junge Frau geht sie nach Tiflis, an der Caucasus University studiert sie Wirtschaft und Gesundheitswesen. Doch das Studium ist nicht das Richtige für sie, Natia will Sängerin werden. Sie nimmt an einer georgischen Casting-Show teil und auch in der Ukraine versucht sie bei einem Gesangswettbewerb ihr Glück. Doch ohne Erfolg, Natias Zeit auf der Bühne scheint noch nicht gekommen zu sein.
Als Au-pair nach Deutschland
Aber sie lässt sich von ihrem Traum nicht abbringen und fasst einen neuen Plan: Die junge Frau will nach Deutschland, weil sie gehört hat, dass sie dort kostenlos Musik studieren kann. Sie nimmt an einem Au-pair-Programm teil und wohnt zunächst bei einer Familie in Kirchheim. Danach kommt sie bei einem deutsch-georgischen Ehepaar in Bruchsal unter, das sie in Georgien in einer Bar kennengelernt hat.
Zarte Sängerin mit rauer Stimme
2017 nimmt ihre Gesangskarriere endlich Fahrt auf: Bei der Casting-Show "The Voice of Germany" begeistert die zarte Frau mit den Dreadlocks von Anfang an mit ihrer ungewöhnlich rauen, starken Stimme. Ihr musikalisches Vorbild verwundert da kaum - es ist Janis Joplin. Natia Todua ist auf jeden Fall ein Name, von dem man ebenfalls noch viel hören dürfte.