Mi Odio vertreten San Marino beim ESC in Belgard
Angenommen Wernigerode nähme mit einem eigenen Lied am Eurovision Song Contest teil. Kein Scherz! Das kleine Städtchen im Harz hat ungefähr genauso viele Einwohner wie die Republik San Marino, das neueste Mitglied der internationalen Grand Prix Familie.
Gerade einmal knapp 30.000 Einwohner konnten am 20. Mai 2008 während des ersten Halbfinales von Belgrad für die Band Mi Odio die Daumen drücken. Bei seiner ersten Teilnahme sollte für den Zwergstaat an der italienischen Adria schließlich gleich ein Platz im Finale herausspringen.
Und die Chancen standen nicht schlecht. Zwar bedeutet ihr Bandname auf deutsch "Ich hasse mich", aber die fünf Jungs von Mi Odio bringen dafür umso mehr Zuneigung für ihre Musik auf. Nicola Della Valle (Gesang), Francesco Sancisi (Keyboards), Polly (Bass), Paolo Macina (Gitarre) und Alessandro Gobbi (Schlagzeug) präsentierten mit "Complice" einen ebenso rockigen wie virtuosen Popsong. Klassische Instrumente wie Gitarre und Bass kombinieren Mi Odio geschickt mit elektronischen Elementen.
Vorgruppe für den italienischen Grönemeyer
Die Verantwortlichen haben alles andere als Anfänger nominiert. Bereits seit 2002 machen Mi Odio zusammen Musik. 2006 veröffentlichte die Band ihren ersten Tonträger mit fünf Eigenkompositionen. 2007 verbuchte die Band mit der Single "It's Ok" ihren ersten kommerziellen Erfolg. Dieser blieb auch Renato Zero nicht verborgen, der für eine ausgedehnte Stadion-Tournee durch Italien noch auf der Suche nach einer Vorgruppe war. Als Support für Zero, der italienischen Ausgabe von Herbert Grönemeyer, spielten Mi Odio live vor über 500.000 Menschen.
Aber kommt dieser moderne Sound auch bei den Massen an? Einen Vorentscheid musste die Komposition zwar nicht überstehen - doch beim ersten Halbfinale in Belgrad scheiterte sie.