Stand: 15.01.2014 10:00 Uhr

Lügner mit Whisky-Stimme

Viele Bands und Solokünstler haben sich bereits per Video für den deutschen Vorentscheid "Unser Song für Dänemark" beworben. Bislang sind auf der Bewerbungsseite über 1.500 Videos eingegangen. Eins ist jetzt schon klar: So spannend war die Suche nach Teilnehmern für den Vorentscheid noch nie.
Wir werfen den einen oder anderen kritischen Blick auf die Beiträge. Wie ESC-tauglich sind die Künstler? Wer hat das Zeug auch mit eigenen Kompositionen zu punkten und wer würde bestenfalls 12 Points in der Kategorie "Trash" bekommen?

Simone Nebelsieck, Redaktion von eurovision.de, über "Sometimes I Like To Lie" von Annen May Kantereit:

Diese drei Männer wirken, als hätten sie sich spontan zu einer Jam-Session im Wald getroffen. Wenn dann aber der Gesang von "Sometimes I Like To Lie" losgeht, haut einen das dann um. Er klingt nach viel Whiskey und Zigarren und man kann kaum glauben, dass die Stimme zu dem eher schmächtig wirkenden Sänger gehört. Genau wie das Lied selbst, hat der Bandname etwas skandinavisch Düsteres. Doch das täuscht, er setzt sich ganz schlicht aus den Nachnamen der drei Kölner Musiker zusammen: Annen, May und Kantereit. Etwas weniger schlicht hätte allerdings der Text dieser kleinen Hommage an die Lüge ausfallen dürfen, er könnte mehr Abwechslung vertragen. Zugegeben: "Sometimes I Like To Lie" ist ein untypisches Lied für den ESC, aber spätestens nach dem Sieg der Hardrocker von Lordi in Athen 2006 dürfte das eigentlich kein Ausschlusskriterium mehr sein, oder?

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 13.03.2014 | 20:15 Uhr