Kroatien: Igor Cukrov feat. Andrea
Ein Schmaus für Augen und Ohren: Schwarze Hose, rote Schärpe, schwarze Bolerojacke mit silbernen Applikationen – der Gewinner des Dora-Festivals vertraten Kroatien beim Eurovision Song Contest in Moskau im feurigen Torero-Look und mit geübter Stimme. Dort waren die beiden mit ihrem 18. Platz jedoch ziemlich weit vom Sieg entfernt.
Igor Cukrov hatte sein Talent zuletzt beim kroatischen DSDS-Pendant Operacija Trijumf (Operation Triumph) erfolgreich unter Beweis gestellt. Der Casting-Star mit dem Spitznamen "Cuki" bekennt sich zu seiner Vorliebe für Belcanto-Gesang und Vorbildern wie Andrea Bocelli und Celine Dion, aber der 24-Jährige steht auch auf den rockigen Sound von Aerosmith oder R&B-Klassikern von den Rolling Stones.
Sieg trotz zweiten Platzes
Beim Dora-Finale in vergangenen Februar, bei dem Paul Young einen Gastauftritt hatte, trat Cukrov in bester Julio-Iglesias-Manier mit "Lijepa Tena" an, einer Schmachtballade mit Folkloreelementen aus der Feder des renommierten Komponisten Tonci Huljić und seiner Frau Vjekoslava. Zwar landete er weder bei den Zuschauern noch bei der Jury auf dem ersten Platz. Da sich diese entscheidenden Instanzen jedoch über das beste Lied uneinig waren, erhielt Cukrov als Zweitbester das Ticket nach Moskau.
Gemeinsam mit der kroatischen Nachwuchssängerin Andrea Šušnjara interpretierte Igor Cukrov seinen Song für den Grand Prix als perfekt inszeniertes Liebes-Duett mit großen Gesten und tiefen Gefühlen.
17. Anlauf auf ESC-Sieg
Für Kroatien ist es der 17. Anlauf in Folge auf die ESC-Krone. 1993 nahmen die Kroaten erstmals als unabhängiges Land teil. In Belgrad landete die kroatische Altherrenkombo Kraljevi Ulice featuring 75 Cent zwar im Finale, jedoch nur auf Rang 21. Das bisher beste Ergebnis für Kroatien ist der vierte Platz im Finale, den die ehemalige Jugoslawische Republik mit Maja Blagdan 1996 und Doris Dragovic 1999 gleich zwei Mal erreichen konnte. Dies zu überbieten gelang also auch Igor Cukrov nicht. Problemlos überstand er das zwar zweite Halbfinale, doch im Finale war die Konkurrenz offenbar zu stark.