Leuchtturm für den Casting-Star Nina Kraljić
Nach zwei Jahren Abwesenheit kehrte Kroatien 2016 mit einem kleinen Knall zum Eurovision Song Contest zurück. Mit der Sängerin Nina Kraljić präsentierte das Land eine selbstbewusste Sängerin und Casting-Show-Siegerin mit platinblondem Bubikopf, die durch einen glasklaren Sopran bezauberte.
In einigen Foren wurde 24-Jährige als eine Favoritin gehandelt, in Kroatien galt sie als große musikalische Neuentdeckung. Bei den ESC-Wetten rangierte sie unter ersten zwölf Kandidaten.
Popsong mit Ethno-Einschlag
Wer sich ihre Beiträge bei der kroatischen Version der TV-Casting-Show "The Voice" anhört, versteht, warum die Televoter ihr zum Sieg verholfen haben. Besonders in traditionellen Folksliedern wie "Što te nema" kommt die Vielseitigkeit ihrer Stimme zum Tragen. Daher ist es fast schade, dass sie ihr ESC-Lied "Lighthouse" ausschließlich auf Englisch gesungen hat. Von Flöten eingeläutet, erzählte der Popsong mit Ethno-Elementen aus der Feder der österreichischen Komponisten Andreas Grass und Nikola Paryla von stürmischen Zeiten und dem verheißenden Licht des Leuchtturms.
Ticket ins Finale
Die Kroatin konnte sich bei den Vorschusslorbeeren der Fans ganz einfach eine Finalteilnahme sichern. Das ist zuletzt Igor Cukrov 2009 mit "Lijepa Tena" gelungen - allerdings mit mäßigem Erfolg. Kraljić hat in Kroatien den Preis "Porin" als beste Nachwuchskünstlerin erhalten. Und es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ein Ethno-Popsong das europäische Publikum überzeugt. 1995 gelang das zum Beispiel den Norwegern von Secret Garden mit "Nocturne".
Und noch vor dem Finale ließ Nina Kraljić verlauten: "Bei meiner Teilnahme erhoffe ich mir vor allen Dingen einen guten Auftritt, ich hoffe, die Anstrengungen zahlen sich am Ende aus. Das Allerwichtigste ist aber, Kroatien in einem guten Licht erscheinen zu lassen." Und das ist ihr gelungen, trotz ESC-Platzierung auf den hinteren Rängen.