"Lass' die Sonne in dein Herz", 1987 in Brüssel (Finale) (2. Platz, 141 Punkte)
"Für alle", 1985 in Göteborg (Finale) (2. Platz, 105 Punkte)
Deutschland: Wind
Zweimal ganz knapp am Sieg vorbei - die Pop-Gruppe Wind war der deutschen Hoffnungsträger beim Eurovision Song Contest in den Achtziger Jahren. Dabei hatte niemand den Erfolg der sechsköpfigen Gruppe vorhergesehen. Ganz überraschend gewannen Ala Heiler, Rainer Höglmeier, Willie Jacob, Sami Kalifa, Petra Scheeser und Christiane von Kutzschenbach den deutschen Vorentscheid 1985 in München. Mit ihrem Lied "Für Alle", geschrieben und komponiert von Hanne Haller, setzten sie sich knapp gegen ihre Konkurrenten durch. Auch beim internationalen Finale in Göteborg lagen Wind lange vorn, verloren am Ende aber gegen das norwegische Frauenduo Bobbysocks.
Erneuter Start beim Grand Prix Finale in Brüssel
Die Gruppe blieb weiter bestehen, die Besetzung änderte sich jedoch. Rainer Höglmeier verließ Wind, um an seiner Solokarriere zu basteln. Auch der Bassist Willie Jakob hatte andere Pläne. Der neue Leadsänger Andi Lebbing gab sein Grand-Prix-Bühnendebüt beim deutschen Vorentscheid in Nürnberg 1987. Inzwischen betreute der Schlager-Komponist Ralph Siegel die Gruppe. Dieser komponierte für seine Schützlinge das Lied "Lass die Sonne in dein Herz".
Vor dem großen Auftritt in Brüssel nahmen Wind den Titel in englischer Sprache auf, die Gruppe hoffte diesmal auf einen Sieg. Gegen 22 Nationen sangen sich Wind schließlich wieder auf den zweiten Platz. Der Sieger des Abends war Jonny Logan für Irland, der sieben Jahre zuvor schon einmal gewonnen hatte und damit als einziger Doppelsieger in die ESC-Geschichte eingeht.
Dritter Versuch für die Erfolgsband
Für den Eurovision Song Contest 1992 in Malmö schickte Ralph Siegel Wind erneut ins Rennen. Seit der letzten Teilnahme hatte sich wieder einiges in der Zusammensetzung der Band geändert. Beim Vorentscheid in Magdeburg war aus der ursprünglichen Besetzung nur Sami Kalifa und Petra Scheeser geblieben. Neu hinzu gesellten sich Oliver Hahn, Stefan Maró und Albert Oberloher. In dieser Formation nahm die Gruppe zum dritten Mal am Eurovision Song Contest teil. Das Lied "Träume sind für alle da" hatte die Startnummer 22 und sollte nun endlich den ersehnten Sieg bringen, ein befreundeter Schornsteinfeger begleitet die Gruppe als Maskottchen nach Schweden. Genützt hat es nicht viel. Schon beim deutschen Vorentscheid konnte das Lied zwar die Jury, nicht jedoch die Zuschauer begeistern. Beim internationalen Finale in Malmö landeten Wind dann auch nur auf dem sechzehnten Platz.
Zwei weitere Anläufe ohne Erfolg
Zwei weitere Versuche 1998 und 1999 beim deutschen Vorentscheid führten nicht zum begehrten Ticket für das ESC-Finale. Seit 2009 treten Andreas Lebbing, Iris Criens (geb Remmertz) und Natasja Marinkovic unter dem Namen Wind auf. In der deutschen Schlagerszene können sie sich noch ein paar Jahre halten. Alles in allem geht die Formation Wind in jedem Fall in die Liste der erfolgreichen deutschen ESC-Teilnehmer ein.