Avantasia: Metal made in Germany
Die Geschichte von Avantasia beginnt im Jahr 2000 und wirkt durch die lange Liste an ehemaligen Musikern auf den ersten Blick ziemlich bewegt. Das liegt aber vor allem daran, dass es sich weniger um eine Band, sondern vielmehr um ein Musikprojekt handelt. Eines, hinter dem vor allem er steckt: Tobias Sammet, der mit der Power-Metal-Band Edguy aus dem hessischen Fulda bekannt wurde.
Es beginnt mit einer Metal-Oper
Während einer Edguy-Tour schreibt der Sänger und Komponist eine Metal-Oper. Die Geschichte, die er darin erzählt, spielt im 17. Jahrhundert - und in der Fantasiewelt Avantasia. Für die Produktion tut Sammet sich mit Musikern anderer deutscher Metalbands zusammen, etwa Markus Großkopf von Helloween oder Henjo Richter von Gamma Ray. Im Juli 2001 bringen sie unter dem Namen Avantasia "The Metal Opera" raus, ein Jahr später dann einen zweiten Teil. 2013 erscheint "The Mystery Of Time", unter anderem mit dem Song "Sleepwalking".
Große Musikernamen bei Avantasia
In größeren Abständen produziert Sammet mit Avantasia eine Trilogie und weitere Alben. Er arbeitet dafür mit vielen großen Musikern zusammen, etwa Alice Cooper, Klaus Meine und Rudolf Schenker von den Scorpions oder Mitgliedern so legendärer Bands wie Kiss. Ende Januar 2016 erscheint das aktuelle Avantasia-Album "Ghostlights" - an dem auch wieder viele verschiedene Musiker beteiligt waren. Das Album schafft in Deutschland auf Anhieb den Sprung auf Platz 2 der Charts und steigt auch in anderen Ländern weit vorne ein. Längst ist Sammet international erfolgreich, ist schon in fast 40 Ländern aufgetreten und gern gesehener Gast auf großen Festivals, etwa dem Wacken Open Air.
Eine tot geglaubte Musikrichtung existiert noch
2016 tritt Sammet mit Avantasia beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest an. "Obwohl ich denke, dass Kunst im Gegensatz zum Synchronschwimmen keine objektiv bewertbare olympische Disziplin sein kann, so bietet der ESC uns dennoch eine Chance, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass es diese in einigen Kreisen tot geglaubte Musikrichtung auch in Deutschland tatsächlich noch gibt", so Sammet. Und warum auch nicht: Nach 60 Jahren gibt es beim Eurovision Song Contest nicht mehr viel, was es noch nicht gegeben hat. Singende Truthähne, wie Dustin the Turkey, grölende Monster, wie Lordi, oder Sängerinnen mit Bart, wie Conchita. Aber Deutschland ist offenbar noch nicht bereit für einen Kandidaten aus dem Bereich Metal. Avantasia erreicht zwar das Finale - landet aber nur auf dem dritten Platz.